Hof Der virtuelle Laden vor der Haustür

Viele Einzelhändler und Dienstleister aus der Region präsentieren sich auf dem Internetportal "Heimatladen". Der Kunde hat darauf einen Überblick über die Läden in der Region. Foto: Screenshot der Homepage heimatladen.bayern/ Quelle: Unbekannt

Das Projekt "Heimatladen" bietet Einzelhändlern im Landkreis eine gemeinsame digitale Plattform. Damit sollen Kunden leichter in regionalen Läden einkaufen können.

 
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Landkreis - Im "Heimatladen" gibt es alles, was das Herz begehrt: Fleisch, Brötchen, Schuhe, Bücher, Klamotten. Und alles aus der Region, wie der Name schon sagt. Über das Angebot kann sich der Kunde virtuell im Internet informieren - und dann die Produkte real im Laden um die Ecke kaufen. Das Projekt "Heimatladen" der Wirtschaftsförderung des Landkreises Hof war im November vergangenen Jahres gestartet. Nun haben die Macher ein Internetportal entwickelt, auf dem die Einzelhändler sich selbst, ihre Produkte und Dienstleistungen sowie aktuelle Aktionen präsentieren können.

"Wir wollen möglichst alle Händler und Dienstleister im Landkreis unter der Marke d sichtbar machen", erklärt Izabella Graczyk die Idee hinter dem Projekt. Sie ist Leiterin des Fachbereichs Kreisentwicklung im Landratsamt.

Der lokale Einzelhandel steht vor vielen Herausforderungen. "Die kleinen und mittleren Einzelhändler im Landkreis spüren den Wettbewerb durch den Online-Handel", sagt Graczyk. Viele Kunden kaufen im Internet bei großen Anbietern wie Amazon, Zalando oder eBay ein. Dabei gebe es vielleicht auch in der Region einen Händler, der das gesuchte Produkt oder die gewünschte Leistung anbietet. "Aber gegen die großen Anbieter kommt ein kleiner Schuh- oder Buchladen in Münchberg oder Helmbrechts in der Regel nicht an."

Das Projekt soll die Händler dabei unterstützen, in der Region bekannter zu werden. "Viele Menschen wissen gar nicht, welche Läden wir haben", sagt Graczyk. Was ihr Hoffnung macht: Es gebe immer mehr Menschen, die die Einzelhändler in Münchberg, Rehau oder Helmbrechts bewusst unterstützen wollen. " Sie möchten die Produkte, die sie kaufen, vorher anfassen und anprobieren."

Digitalisierte Werben um den Kunden sei extrem wichtig. Davon müssten aber viele Händler noch überzeugt werden - sie müssten die ausgetretenen Pfade verlassen und ihre Kunden über verschiedene Kanäle ansprechen - sowohl stationär im Laden als auch online.

Der Service des Heimatladens ist kostenlos. Die Einzelhändler können mittels einer Maske Informationen über ihren Laden mit Bild einpflegen und so oft sie möchten aktualisieren. Der Kunde kann dann über die Suchmaske entweder die Produkte oder die Läden selbst recherchieren.

Der Heimatladen hat ein gemeinsames Logo, das für alle Einzelhändler im Landkreis Hof stehen soll. "Die Kunden sollen regionale Geschäfte am Logo erkennen können und sich bewusst für einen Einkauf bei einem regionalen Händler entscheiden",
erläutert Graczyk. Mit den "Heimatladen"-Aufklebern können die Einzelhändler ihren Laden im Schaufenster oder an der Eingangstür als Heimatladen kenntlich machen.

Bisher sind vor allem die Werbegemeinschaften aus Helmbrechts, Naila und Münchberg bei der Initiative aktiv. Sie nutzen das Logo auch für einen Facebook-Auftritt ihrer Werbegemeinschaften. Dort präsentieren die teilnehmenden Einzelhändler ihre Angebote und Veranstaltungen.

"Im Moment stecken wir noch in den Kinderschuhen, das Projekt ist noch ganz am Anfang. Jetzt geht es darum, so viele Einzelhändler wie möglich mit ins Boot zu holen, die Teil dieses Landkreisprojektes sein möchten und ,Heimatladen' als Marke nutzen", sagt Graczyk. Denn je größer und vielfältiger das Angebot ist, desto mehr Kunden würden sich angesprochen fühlen. Davon profitieren dann auch die Einzelhändler.

Das Projekt ist erst im November angelaufen. Feedback gibt es aber schon. "Es tut sich was", sagt Graczyk. Zwar könne man den Erfolg der Initiative noch nicht an den Umsatzzahlen ablesen, weil das Projekt erst seit ein paar Monaten laufe. Und dennoch: "Die Einzelhändler werden darauf angesprochen. Das bedeutet, das Interesse der Kunden ist vorhanden."

Der erste Schritt ist nun mit der gemeinsamen Marke, dem Logo, dem Slogan "Heimat - Handel - Landkreis Hof" und den Facebook-Auftritten geschafft. Damit die "Heimatladen"-Initiative und die Marke bekannter werden, sind weitere Aktionen geplant. "Unter anderem wollen wir Plakate und Aufsteller produzieren lassen und sie mit einem QR-Code versehen lassen. Über den QR-Code kommen die Kunden auf das Portal des ,Heimatladens' und können sich über alle anderen Einzelhändler informieren."

Das Projekt zieht Kreise: Demnächst stehen laut Izabella Graczyk Besprechungen mit der Werbegemeinschaft Geroldsgrün an. "Es würde uns freuen, wenn das Logo des Heimatladens auf möglichst vielen Eingangstüren der Einzelhändler im Landkreis Hof zu sehen ist."

Dafür müssten sich die Einzelhändler allerdings selbst engagieren: "Wir können nicht alle Bäcker, Metzger und Buchhändler im Landkreis abfahren und auf das Projekt aufmerksam machen. Sie müssen sich selbst kümmern."

Gut zu wissen

Das Internetportal des Heimatladens ist unter der Adresse www.heimatladen.bayern zu finden.

Die Kreisentwicklung des Landkreises Hof hat in Zusammenarbeit mit Schülern der Selber Fachschule für Design das Logo "Heimatladen" entwickelt. Das Heimatladen-Logo soll für alle Einzelhändler im Landkreis Hof stehen.

Der Begriff "Heimat" steht dabei für die Tradition des Einzelhandels vor Ort. Der "Laden" bedeutet persönliche Beratung und Bedienung in den Geschäften vor Ort.

Weitere Infos zum "Heimatladen" gibt es bei der Wirtschaftsförderung des Landkreises Hof, Klaus Gruber,

Telefon 09281/57506, und unter

E-Mail: wirtschaft@landkreis-hof.de.

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