Hohlmeier setzt dabei auf den CSU-Politiker Manfred Weber, den Spitzenkandidaten der Europäischen Volkspartei. Er wolle Europa den Menschen zurückbringen. Schon am kommenden Samstag wird Weber beim Neujahrsempfang der Hofer CSU seine Gedanken zur EU darlegen, in der er als Kommissionspräsident künftig eine Schlüsselrolle spielen könnte.
Dass die Wahl am 26. Mai eine Richtungsentscheidung wird, macht CSU-Bezirkschef Dr. Hans-Peter Friedrich deutlich. Es bestehe die Gefahr, dass sich Mehrheiten im Europaparlament verschieben - das gelte es zu verhindern. "Wenn Europa auseinanderbricht, sind vor allem wir Deutschen die Leidtragenden."
Der Hofer Bundestagsabgeordnete kommt gerade von der CSU-Klausur in Seeon und nimmt sich die Worte des Ministerpräsidenten Markus Söder gleich zu Herzen. Der hatte die CSU-Granden dazu ermuntert, noch stärker die "geistige Auseinandersetzung" zu suchen und die Unterschiede zu anderen Parteien herauszustellen. "Wir werden die Grünen stellen", kündigt er den gut 150 Besuchern in der Spielbank an. "Wir dürfen nicht länger zuschauen, wie die Grünen das Endspiel gegen die Automobil-Industrie bestreiten." Der klassische Grünen-Wähler stehe eben nicht am Fließband, sondern sei gut situiert. Die CSU sei breiter aufgestellt: "Wir kämpfen für eine Volkspartei."
Es komme auch auf den richtigen Umgang mit der AfD an. Die Partei nur zu beschimpfen, wie es Hofreiter & Co. täten, sei nicht ausreichend und helfe der AfD im Gegenteil sogar noch. An dieser Stelle spannt Friedrich den Bogen zur Europawahl: "Die AfD ist auf dem Weg, zur deutschen Brexit-Partei zu werden." Einem solchen "Dexit" erteilt später auch Landrat Dr. Oliver Bär eine klare Absage: "Wir wollen nicht, dass wir wieder allein dastehen in Europa."
Darauf hat auch Alexander König, Vorsitzender der Landkreis-CSU, in seinen einleitenden Worten eindringlich hingewiesen: "Wir stimmen ab, ob wir für ein vereintes Europa sind oder dagegen."
Über die Niederlage bei der Landtagswahl fällt an diesem Vormittag kaum ein Wort. Nur beiläufig erwähnt Monika Hohlmeier, dass das Ergebnis "Bauchschmerzen" bereite. Konsequenzen, die man daraus zieht, deutet der Landtagsabgeordnete König zumindest an: "Es ist entscheidend, dass die Menschen wieder Vertrauen zur Politik haben." Dazu gehöre es, nicht nur zu reden, sondern zu handeln, sich um die Anliegen der Bürger zu kümmern und schnell zu Lösungen zu kommen.
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