Damit spielte sie auch auf die Auflösung der bestehenden Durchführungs-Verträge mit dem Investor aus Luxemburg an. Döhla hatte sich in ihrem Antrittsinterview mit unserer Zeitung Anfang Mai pessimistisch zu den Plänen der Luxemburg Investment Group (LIG) geäußert. Ihr Eindruck sei, auch mit Blick auf die Corona-Pandemie, dass der seidene Faden, an dem alles nur noch gehangen habe, nun gar nicht mehr sichtbar sei, sagte die neue OB damals. "Es war bisher schon unheimlich mühsam, das alles auf die Beine zu stellen, die Mieter zu finden, die Finanzierung aufzustellen - ich frage mich, wie das noch gehen soll. Es hatten ja schon viele den Glauben daran verloren. Ich denke, man muss jetzt komplett umplanen und runterfahren. Es wird ganz gewiss keine Handelsflächen in diesem Ausmaß geben." Die Stadt Hof könne, so Döhla damals, "die Sache jederzeit beenden und über andere Sachen nachdenken".
In der Sitzung äußerte sich die Rathauschefin weniger deutlich. Der deutlichen Aufgabenstellung der Freien begegnete sie mit Gelassenheit. Eine Kündigung bringe "keine Vorteile für die Stadt". Sie habe die Information der Investoren, dass diese weiterhin an der Hof-Galerie festhalten würden. Eine Auskunft, die bereits seit dem Abriss des Zentralkaufs im Sommer 2017 Bestand hat.
Es bringe nichts, einen Schnellschuss abzugeben, etwa einen Zeitplan, nur um etwas vorzeigen zu können, meint Döhla. Sie sehe sich auch "nicht verpflichtet, jeden Schritt umgehend der Öffentlichkeit zu präsentieren". Es müsse niemand Sorge haben, dass sie und die Verwaltung "das Projekt in der Luft hängen lassen". Gleichwohl favorisiere sie eine zweigleisige Planung für den Fall. Weil vor allem der Busbahnhof ganz eng mit dem 50-Millionen-Invest verbunden ist (er soll baulich angeschlossen werden an das Gebäude), steigt der Unmut in der Bevölkerung. Der Antrag von FAB und Freie dürfte der Auftakt gewesen sein für ein Fragen-Gewitter in den kommenden Monaten.