Hof "Dieses Land kriegen wir nie zurück"

Die Vertreter der UWO verteidigten ihre ablehnende Haltung gegen die Ortsumgehung ebenso wie die öffentlichen Initiativen, die sie gegen das Projekt gestartet haben, unter anderem eine Petition im Internet und das Verteilen von Postkarten an Oberkotzauer Haushalte.

 
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Fraktionsvorsitzender Christian Feller betonte, der UWO gehe es vor allem um Information, und sprach wie schon bei früheren Sitzungen von einer "Kommunikationsoffensive" für die Bevölkerung. Im Gemeinderat habe vor dem Einzug der UWO niemand die Umgehung kritisch hinterfragt. Mehr als 400 Unterzeichner hätten sich der Petition im Internet angeschlossen, und das zeige: "Es herrscht Klärungsbedarf." Die UWO fordere ein Umdenken, betonte Feller und fügte hinzu: Vieles wäre ohne die neue Gemeinschaft im Gemeinderat nicht passiert. So hätte es den Vorstoß für die Sanierung Ortsdurchfahrt ohne Betreiben der UWO nicht gegeben.

Seine Fraktion präsentiere "neue Herangehensweisen und Ansätze", betonte Christian Feller, doch diese würden von der Mehrheit der Gemeinderäte nie ernsthaft diskutiert. Auch neue Verkehrszahlen würden ignoriert. Der UWO-Sprecher rief mit Blick auf den Flächenverbrauch durch die geplante Umgehung dringend dazu auf, sich "zu genau überlegen, was wir hier machen. Dieses Land kriegen wir nicht wieder zurück."

Bastian Schatz wies Vorwürfe zurück, die Postkartenaktion mit ihren prägnanten Forderungen sei populistisch gewesen. Auf Postkarten schreibe man naturgemäß "keine großen Texte", doch die UWO habe über Links im Internet viele weitere Informationen zur Verfügung gestellt. Schatz kritisierte mit Blick auf die Verkehrsbelastung grundsätzlich die Ortsplanung. Einen großen Anteil habe der Quell- und Zielverkehr, weil viele Einheimische mit dem Auto fahren müssten, wenn sie zum Einkaufen wollen. "Das hätte man vermeiden können."

Erik Winterling machte deutlich, dass ein Projekt wie die Ortsumgehung nicht automatisch nur deshalb umgesetzt werden müsse, weil die rechtlichen Grundlagen dafür geschaffen sind. Der Redner verwies auf den bundesweit bekannten Fall RWE/Hambacher Forst: Der Energieversorger verzichte auf eine weitere Rodung, obwohl er dort das Recht für weiteren Kohleabbau habe. Auch Winterling warf der Gemeinderatsmehrheit vor, in der Vergangenheit Vorschläge der UWO für eine Verbesserung der Verkehrssicherheit nicht verfolgt zu haben. Immer wieder werde betont, wie gefährlich die Ortsdurchfahrt besonders für Kinder sei. Doch als die UWO jüngst vorgeschlagen hatte, darauf hinzuwirken, dass die Grünphase der Fußgängerampel am Plärrer verlängert wird, sei dies abgelehnt worden mit dem Hinweis, dass die bisherigen Schaltzeiten den Vorschriften entsprächen.

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