Hof Ein Fall fürs Schwarzbuch

Ein Fall fürs Schwarzbuch Quelle: Unbekannt

Am Dienstag dürften bange Blicke von Hof nach München gehen. In der Landeshauptstadt stellt der Bund der Steuerzahler sein berühmt-berüchtigtes Schwarzbuch vor. Jene Studie zeigt wie immer schonungslos auf, wo im Freistaat Steuergeld verschwendet wurde.

 
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Die Musterfläche am Klostertor in Hof könnte auf dieser Liste durchaus auftauchen. 66.000 Euro für die Auswahl eines Bodenbelags sind eine stolze Summe für eine klamme Stadt.

Erst Anfang der Woche haben die Räte im Haupt- und Finanzausschuss über einen Betrag von 35 000 Euro gestritten. Dieser wird fällig, wenn man das Citymanagement im Januar 2021 in die Spur schicken möchte. Da war auch davon die Rede, dass man gerade in diesen Zeiten selbst auf Ausgaben in fünfstelliger Höhe genau achten müsse. Im April - auch da war schon Pandemie - hatte der Ferienausschuss hingegen besagte 66 000 Euro nach lediglich kurzer Diskussion durchgewunken. Wenn auch nur mit einem knappen Votum.

Die Erklärungsversuche, warum diese Musterfläche dennoch Sinn ergeben soll, sind an den Haaren herbeigezogen. Ein einfacheres und kostengünstigeres Verfahren zur Auswahl hätte es auch getan. Dass Corona das geplante Vorgehen mit einer Bürger-Begehung unmöglich machte, setzt dem Pflaster-Desaster die Krone auf. Wie man nun aus sechs Varianten den besten Belag ermitteln will, steht in den Sternen.

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jan.fischer@frankenpost.de

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