Hof Ein starker Jahrgang

Uwe von Dorn

Am Jean-Paul-Gymnasium erreichten die Abiturienten einen Gesamtschnitt von 1,98. Wegen Corona finden zwei Feiern statt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Hof - "Die goldenen Zwanziger - ein Ab(i)gang mit Glanz und Stil", so lautete das treffende Motto der Abiturientinnen und Abiturienten des Jean-Paul-Gymnasiums Hof - wenn auch wegen der Corona-Auflagen in zwei Verabschiedungen. "Beim Blick in eure Abizeitung", sagte Schulleiter Stefan Klein, "wird man schnell fündig, wie ihr euch die damalige Zeit vorstellt: wild und bewegt, mit viel Witz und Hang zu Verbotenem." Heute sei das Motto "cool". Für "Glanz und Stil" sorgten Abi-Gottesdienst, Einzug, Reden, Musik, Ehrungen und Sekt für eine verschworene Gemeinschaft, die acht Jahre zusammengehalten hat, um nun Reifezeugnisse zu erhalten. Diese könnten sich diese fürwahr sehen lassen: 1,98 lautet das Jahrgangsergebnis. Der Landesdurchschnitt liegt bei 2,25.

Drei Schülerinnen, Pauline Benker, Nadja Rangott und Hilde Brandner, haben die Traumnote von 1,0 erreicht. 28 haben einen Durchschnitt von 1,9 und besser. Alle 52 Abiturienten haben bestanden, ebenso alle sieben Schülerinnen und Schüler der Freien Waldorfschule Hof, die beim JPG ihr Abitur abgelegt haben; auch hier wurde einmal die Traumnote 1,0 erzielt. Nach dem Rückblick "auf dieses nicht normale Jahr dankte Klein allen Kolleginnen und Kollegen und den scheidenden Schülern für die gemeinsame Zeit.

Schülersprecher Paul Mojak wiederum dankte allen Lehrerinnen und Lehrern und besonders Maniana Füg und Schulleiter Stefan Klein, die fest entschlossen waren, trotz Corona ihren Schützlingen einen "würdigen Abgang" zu bereiten. "Ich spreche für alle, wenn ich sage, dass wir uns keinen besseren Schulleiter wünschen konnten. Sie haben uns mit viel Hingabe durch die Prüfungen begleitet und sich engagiert um sämtliche Rahmenbedingungen gekümmert."

Die zweite Hofer Bürgermeisterin Angela Bier würdigte den Zusammenhalt der Schulfamilie. "Ihre Erinnerungen werden im Laufe der Zeit zwar verblassen. Trotzdem werden sie Sie ein Leben lang begleiten. Genau zu dem Zeitpunkt, an dem sich ihre Wege trennen, ist das gefragt, was die DNA des Jean-Paul-Gymnasiums ausmacht - Zusammenhalt. Zusammenhalt in einer Zeit, in der die ganze Welt erschüttert wird durch die Corona-Pandemie. Die Erinnerung an diesen besonderen Tag wird bleiben."

"Glanz und Stil wie in den goldenen Twenties - das ist weder eine Frage des Geldes noch des Notenschnitts noch der Anzahl der Menschen, die nach dem jeweils aktuellen Hygienekonzept in einen Raum dürfen. Nein, es ist eine Haltung, eine Einstellung, wie man durchs Leben geht", meinte Elternbeiratsvorsitzende Barbara Sprinzl. "Die letzten Monate haben uns etwas gelehrt - die Welt um uns herum kann sich schlagartig verändern. Alle wurden erst einmal auf uns selbst zurückgeworfen. Und auf den engsten Kreis unserer Familien." Und nach dem ersten Schock die vielen Fragen: Wie geht es weiter? Finden die Abiturprüfungen statt? Und wenn ja, wie? "Ihr habt weitergemacht", lobte Barbara Sprinzl. "Euch auf das Wesentliche konzentriert und für euer Ziel gearbeitet. Mit Stil und zusammen mit euren Eltern und Familien. Jetzt nennt man euch die Corona-Abiturienten. Aber lasst euch von niemanden einreden, dass euch etwas geschenkt worden ist. Höchstens eine wichtige Erfahrung hat euch diese Krise geschenkt: Auch wenn vieles zusammenbricht, eure Pläne zunichte gemacht werden, plötzlich alles anders ist, dann habt ihr trotzdem die Kraft, euer Ziel weiter zu verfolgen, dann gibt es trotzdem Menschen, die euch dabei unterstützen - und was das für ein Gefühl ist, wenn man es trotzdem schafft, das kann euch jetzt keiner nehmen."

Schulleiter Stefan Klein und Lehrerin Maniana Füg überreichten die Zeugnisse. Musikalisch wurde die Verabschiedung von Max Dollinger und Wolfgang Skill umrahmt.

Bilder