Hof
Einsatz für Demenzkranke geht weiter
Die Alzheimergesellschaft Hof/Wunsiedel hat viel für die Aufklärung über die Krankheit geleistet. Als neue Vorsitzende möchte Ute Hopperdietzel diese Bestrebungen fortsetzen.

Hof/Landkreis - Die Alzheimergesellschaft Regionalgruppe Hof/Wunsiedel hat sich neu aufgestellt. Ute Hopperdietzel löst die langjährige Vorsitzende Martha Link ab, die nicht mehr zur Wahl angetreten war. Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde Dr. Sandra Häupler gewählt. Sie ersetzt Elke Spindler, die ebenfalls nicht mehr zur Wahl stand. Martha Link und Elke Spindler wurden aufgrund ihrer großen Verdienste beide zu Ehrenvorsitzenden ernannt. Kassiererin ist Christine Martin, Schriftführer und Beisitzer Klaus Baumann. Als weitere Beisitzerinnen fungieren Manuela Bauroth, Jutta Heinlein und Angela Schwarzenau.
Wer sich über das Thema Alzheimer informieren oder Kontakt zur Alzheimergesellschaft aufnehmen möchte, kann die Nummer 0171/6788455 wählen. Hier kann man auch den Treffpunkt der monatlichen Angehörigentreffen erfragen und sich über professionelle Hilfen und Angebote informieren. Auch Infos über kostenlose Schulungen für Helfer und für pflegende Angehörige kann man hier abfragen.
Martha Link war nicht nur seit 2005 Vorsitzende der Alzheimergesellschaft Regionalgruppe Hof/Wunsiedel, sie hatte den Verein als Gründungsmitglied mit aus der Taufe gehoben. Nicht nur im Rahmen ihres Amtes, sondern auch als Referentin und Schulungsleiterin war sie gefragt. Sie stellte Infoveranstaltungen auf die Beine und gestaltete in Selb, Hof und Kaiserhammer Theatervorführungen zum Thema. "Im Laufe der Zeit habe ich mir bei alldem ein ziemliches Wissen angeeignet", erzählt sie. Dieses Wissen gab sie stets weiter: Rund 400 ehrenamtliche Helfer hat sie bisher geschult - und damit will sie auch weitermachen.
Als besonders schön hat Martha Link die Tanztee-Veranstaltungen für Alzheimer-Betroffene am Hofer Theresienstein in Erinnerung: "Die Menschen waren glücklich, zu den Melodien ihrer Vergangenheit zu tanzen. Mit Musik kann man viel erreichen." Auch Spiele-Veranstaltungen seien für Demenzkranke immer eine willkommene Abwechslung.
Ein besonderer Höhepunkt sei eine Spende des Rotary Clubs Hof in Höhe von 5000 Euro gewesen, mit deren Hilfe man den ehrenamtlichen Besuchsdienst mit spezieller Ausbildung im Bereich Demenz im Sana Klinikum Hof gegründet habe. Für die Grünen Damen in Hof, Naila, Münchberg, Selb und Marktredwitz habe man außerdem besondere Ausbildungen zum Thema Demenz finanziert. Auch das Klinikpersonal werde seit drei Jahren besonders geschult. Ganz aktuell sei das Projekt "Demenzpartner", bei dem unter anderem für Polizisten, Bankangestellte und Busfahrer besondere Kurzschulungen angeboten werden. Sie sollen dadurch für den Kontakt mit Demenzkranken im Alltag besonders sensibilisiert werden.
Auch als Ehrenvorsitzende wollen Martha Link und Elke Spindler ihr Wissen weitergeben und für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Stolz sind sie darauf, dass das Thema Demenz während ihrer Amtszeiten an Gewicht gewonnen habe und in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt sei: "Daran waren wir nicht ganz unschuldig", zieht Martha Link schmunzelnd Bilanz.
Dass die beiden erfahrenen Damen aktiv im Team bleiben, darüber ist vor allem die neue Vorsitzende Ute Hopperdietzel froh. Sie will auf dem Bisherigen aufbauen, aber vor allem die Mitgliederzahl von derzeit rund 50 erhöhen und eine eigene Homepage aufbauen. Ein großer Wunsch sei es, dass Hausärzte die Alzheimergesellschaft an betroffene Patienten und Angehörige für Erstberatungen empfehlen. Noch immer würden sich nur rund 30 Betroffene pro Jahr und damit sehr wenige an den Verein wenden. "Viele trauen sich einfach nicht oder stecken so sehr in ihrem Hamsterrad der Pflege, dass dafür keine Zeit zu sein scheint." Deshalb sei es schwierig, an Betroffene heranzukommen und sie dazu zu bringen, dass sie Hilfe annehmen. "Manche schämen sich und warten, bis sie fast zusammenbrechen."
Deshalb sei das Alzheimertelefon des Vereins ein besonders gutes Mittel zur Kontaktaufnahme: "Am Telefon kann man anonym bleiben und jede Frage stellen, auch wenn sie noch so banal scheint", sagt Hopperdietzel. "Außerdem spart man Zeit und muss nicht aus dem Haus." Insgesamt sei noch viel Aufklärung nötig. Zumal die Diagnose Alzheimer ab und zu fälschlicherweise getroffen werde. Um auch in diesen Fällen helfen zu können, sei es möglich, kostenlose Tests am Klinikum Naila und in der Bezirksklinik Rehau zu machen - und bald auch in Hof. Ute Hopperdietzel arbeitet bei der "Gesundheitsregion plus" und im "Netzwerk Pflege" des Landratsamtes. Als ehemalige Leiterin der Fachstelle für pflegende Angehörige in Rehau verfügt sie über 20 Jahre Berufserfahrung im Bereich Demenz.
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