Hof Eisteich unter Dach und Fach

Lothar Faltenbacher

Beim Richtfest informieren sich Anwohner und Stadträte über den Baufortschritt. Bis zum Ende des Jahres soll das Millionenprojekt für die Sportler fertig sein.

 
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Hof - In rekordverdächtigem Tempo gehen die Bauarbeiten am Eisteich voran. Nach dem Spatenstich im Mai 2017 haben die Handwerker nun zusammen mit Architekten, Planern, Baustellen-Anliegern und Stadträten das Richtfest für den ersten Bauabschnitt gefeiert. Für diese 4000 Quadratmeter große Fläche sind Kosten in Höhe von 6,7 Millionen Euro veranschlagt. Auf dem Gelände des Schwimmvereins entstehen ein Pavillon mit der Kasse, eine öffentlichen Toilette und der sogenannte Funktionsriegel, in dem an der Längsseite der künftigen Eissportfläche Büro, Technik sowie Sanitär- und Umkleideräume unterkommen.

Gut zu wissen

Mit dem Bau eines Dachs über die Sportfläche des Eisteichs kommt es für die Stadt zu erheblichen Einsparungen beim Energieverbrauch. Die Architekten Ralph Böttig und Matthias Scheffler begründen dies mit einem einfachen Argument: "Wir nehmen damit die direkte Sonneneinstrahlung von der Eisfläche. Dadurch bleibt die Eisbahn länger kalt, ohne dass man sie maschinell runterkühlen muss." Außerdem sinken durch die Konstruktion die Kosten für den Unterhalt des Eisteichs, weil die Eisfläche nicht von Regen oder Schnee befreit werden muss.

Die verantwortlichen Architekten Ralph Böttig und Matthias Scheffler sind zufrieden mit dem Baufortschritt. "Dass hier bisher alles so reibungslos läuft, liegt in erster Linie an den tollen Handwerkern. Die machen einen Spitzenjob." Matthias Scheffler ist guter Dinge, dass das Großprojekt weiterhin zügig vorwärts geht. "Alles steht und fällt mit einer funktionierenden Kommunikation der Planer und Handwerker - und das klappt auf dieser Baustelle optimal. Wir haben engagierte Firmen, die Hand in Hand zusammenarbeiten."

Der nächste Arbeitsschritt soll der Aufbau der Eisfläche sein: Für den 6. August ist der Beginn der Verrohrung eingeplant. "Als Kälteleitungen werden vier bis fünf Kilometer Stahlrohr verlegt", führt Ralph Böttig aus. Gleichzeitig seien andere Spezialfirmen mit dem Innenausbau beschäftigt. "Das läuft nicht automatisch. Für uns Planer stehen in der aktuellen Projektphase Kommunikation und Mediation im Fokus."

Der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner freute sich über den Baufortschritt "dieses am Ende stattlichen Freizeitgebäudes". Er erinnerte an Zweifler zu Zeiten Baubeginns. Doch: "Alle am Bau Beteiligten haben bewiesen, dass es funktioniert". Er dankte den Abgeordneten Dr. Hans-Peter Friedrich, Petra Ernstberger, Dr. Silke Launert und besonders dem jetzigen Innenminister Horst Seehofer, die zusammen mit den Mitarbeitern der Rathausverwaltung sowie dem Sportbürgermeister dafür verantwortlich seien, dass das Projekt in ein Förderprogramm des Bundes aufgenommen worden ist. Nur so sei das Bauvorhaben überhaupt möglich gewesen. Dadurch gibt es vom Bund etwa 3,9 Millionen Euro an Zuschüssen. Insgesamt ist das Eisteich-Projekt mit etwa 7,7 Millionen veranschlagt, davon kostet der erste Bauabschnitt 6,7 Millionen Euro, für den zweiten sieht die Kalkulation etwa eine Million vor. Über die zu erwartenden Mehrkosten erteilten die Verantwortlichen keine Auskunft. Sportbürgermeister Florian Strößner möchte nicht spekulieren, "auch wenn wir alle wissen, dass durch die aktuelle Hochkonjunktur Kostensteigerungen entstehen können". Er erinnerte zudem daran, dass Gespräche mit Entscheidern beim Bund in Berlin gelaufen seien, um die Fördersumme zu erhöhen. "Es wäre also unseriös, wenn wir jetzt konkrete Zahlen nennen würden."

Oberbürgermeister Harald Fichtner lobte besonders die Aktivitäten des Schwimmvereins und seines Vorsitzenden Volker Dietz: "Ohne eine kooperative Zusammenarbeit mit dem Verein wäre die Umsetzung dieses Projektes nicht möglich." Fichtner freute sich zudem über "die optimale Arbeit aller beteiligten Handwerker mit den Planern, Architekten sowie den Mitarbeitern der Stadtverwaltung". Es seien insgesamt viele Beteiligte, doch das bislang vorzeigbare Ergebnis bestätige die Qualität der Fachleute.

Auch wenn der weitere Zeitplan knapp gesteckt sei, machte Fichtner allen Freizeitsportlern Hoffnung: "Wenn alles weiterhin so gut funktioniert wie bisher, können unsere Kinder in den Weihnachtsferien hier mit dem Eislaufen beginnen." Das begeisterte Stadtoberhaupt bezeichnete das Eisteich-Sportgelände als multifunktionale Anlage, die während des ganzen Jahres auf Hobbysportler wartet und sagte: "Im nächsten Jahr wird es dann mit den Arbeiten zum zweiten Bauabschnitt weitergehen." Dann sollen ein Pump-Track für Mountainbiker sowie ein Skatepark entstehen. Außerdem sind eine Eisstockbahn sowie ein Faustballfeld vorgesehen.

Volker Dietz fasste den Neubau des Eisteichs aus Sicht des Schwimmvereins zusammen: "Wir wollen seit 40 Jahren ein Dach über der Anlage haben - jetzt ist es endlich soweit."

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