Hof Erfolgreiches Ferienprogramm im Corona-Sommer

Lea Danzinger

Die Stadt Hof und die Vereine waren gut vorbereitet: Mit Hygienekonzepten konnten viele Aktionen stattfinden. Für die Kinder war dies vor allem dieses Jahr wichtig.

 
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Hof - Das Sommerferienprogramm der Stadt Hof für Kinder und Jugendliche ist seit vielen Jahren Tradition. Immer mit dabei sind der Ferienpass, Freizeiten und das Spielmobil. Dieses Jahr musste wegen Corona vieles etwas anders laufen als sonst - und doch sind alle Beteiligten froh, dass viele Aktivitäten stattfinden konnten. Die Kommunale Jugendarbeit der Stadt Hof unter der Leitung von Klaus Wulf hatte in Zusammenarbeit mit vielen Vereinen und Verbänden große Anstrengungen unternommen, um auch in diesem Sommer ein buntes Programm zu bieten. "Bis zuletzt hatten wir auf die Freigabe vom Staatsministerium gehofft. Aber wir waren vorbereitet", berichtet Wulf. Er betont, dass gerade die Anfangszeit der Pandemie für Kinder und Jugendliche viele Einschränkungen mit sich gebracht habe. Deshalb sei es wichtig, dass die Kinder wieder hinaus und mit Gleichaltrigen in Kontakt kommen - auch wenn es dabei Regeln zu beachten gibt.

"Die größte Hemmschwelle war die für alle Angebote erforderliche Anmeldung, damit wir mögliche Infektionsketten nachverfolgen konnten", erzählt Pascal Najuch, Stadtjugendpfleger und Sachgebietsleiter für Kommunale Jugendarbeit. Deshalb hatte die Stadt Hof kurzfristig auf Online-Anmeldung umgestellt, um Warteschlangen vor dem Jugendzentrum zu vermeiden. Das habe sehr gut funktioniert. Von insgesamt 700 Ferienpässen, die kostenfreie Eintritte und Vergünstigungen beinhalten, wurden rund 560 reserviert und abgeholt.

Auch das Spielmobil war wieder fünf Wochen lang an verschiedenen Stationen in der Stadt unterwegs. Um dabei Mindestabstände einhalten zu können, konnte man diesmal nicht einfach vorbeikommen, sondern musste sich anmelden. Die Teilnehmerzahl war begrenzt auf 15 Kinder am Vormittag und 15 am Nachmittag. "Auch Gruppenspiele oder Aktionen mit Körperkontakt waren nicht möglich, aber dafür haben sich die Organisatoren und Praktikanten im Rahmen ihrer Erzieherausbildung tolle Alternativen einfallen lassen", berichtet Najuch.

Klaus Wulf ist mit der Teilnehmerzahl aber sehr zufrieden. Auf den fünf Spielplätzen, die das Spielmobil angesteuert hat, haben insgesamt 350 Kinder an der Aktion teilgenommen.

Bereits abgeschlossen ist auch die "Stadtranderholung", die traditionelle Freizeit, die in den ersten drei Ferienwochen stattgefunden hat und mit jeweils 20 Plätzen pro Woche fast ausgebucht war. Zum ersten Mal hat die Freizeit nicht im Gebäude des Therapeutisch-Pädagogischen Zentrums der Lebenshilfe (TPZ) stattgefunden, sondern in den Räumlichkeiten des Jugendzentrums Q. Dennoch mussten die Kinder nicht auf Ausflüge verzichten.

Derzeit noch laufend: Das Sommerferienprogramm, welches in Zusammenarbeit mit 20 Hofer Vereinen und Verbänden entstanden ist. "Normalerweise haben wir 70 bis 75 Vereine mit im Boot, aber wegen der Corona-Auflagen konnten viele ihre geplanten Angebote nicht umsetzen", erklärt Najuch und ergänzt. "Trotzdem sind 31 Einzelangebote entstanden, bei denen sich rund 170 Teilnehmer angemeldet haben. Unser Augenmerk lag auf einem abwechslungsreichen Angebot, immer im Hinblick auf dessen Durchführbarkeit."

Die Umsetzung der Hygienekonzepte sei allerdings kein Problem gewesen. Viktor Ritter, Mitarbeiter des Jugendzentrums und Betreuer der Spielmobil-Aktion, lobt dahingehend das tolle Verhalten der Kinder: "Viel mahnen muss ich nicht." Ab und zu habe er die Kinder an den Abstand erinnern müssen, aber im Großen und Ganzen habe alles gut funktioniert. Die meisten Kinder seien bereits an die Abstandsregeln und an das Maskentragen aus ihrem Alltag gewöhnt. Auch Viktor Ritter zeigt sich erleichtert, dass man den Kindern in den Ferien eine Beschäftigung anbieten konnte, gerade weil sie in diesem Jahr schon so viel Zeit zu Hause haben verbringen müssen: "Wenn es keine Angebote gäbe, wäre die Energie der Kinder kurz vorm Explodieren."

Erwachsene könnten mit einer solchen Situation besser umgehen. Aus Ritters Sicht ist es deshalb wichtig, vor allem den Kindern wieder Normalität zu verschaffen. "Da ist die Politik gefragt", betont Ritter.

Er gibt zu bedenken: Gerade Jugendliche beschäftige das Thema sehr. "Im Jugendzentrum wird häufig diskutiert, wobei die Jugendlichen fast schon politisch ihre Meinung vertreten", sagt Ritter. Vor allem der Wunsch nach Mitbestimmung sei sehr präsent. Auch deshalb sei es wichtig, den Kindern und Jugendlichen ein offenes Ohr zu schenken.

"Eltern, Kinder und Jugendliche und auch wir selbst mussten uns umstellen und flexibel sein", zieht Klaus Wulf Bilanz: "Dennoch ist das Hofer Ferienprogramm 2020 auch unter Corona-Auflagen sehr gut gelaufen. Wir können zufrieden sein." Sein Dank gilt dabei seinen Mitarbeitern sowie den Hofer Vereinen und Verbänden, die das Ferienprogramm gemeinsam mit der Kommunalen Jugendarbeit der Stadt Hof gestalteten: "Ohne den engagierten Einsatz aller Beteiligten hätten wir die Angebotsvielfalt nicht stemmen können", betont Sachbereichsleiter Klaus Wulf und unterstreicht die Leitlinie des diesjährigen Hofer Ferienprogramms: "Unser Motto war nicht das Was-geht-nicht, sondern immer das Was-geht."

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