Hof Flüchtlinge: AfD spricht von Missverständnis

Judith Hobmaier
Eine Gruppe Kinder aus den Lagern auf den griechischen Inseln kommt im Hafen von Piräus an. Foto: Angelos Tzortzinis/dpa

Hof hat ein Zeichen gesetzt in der Flüchtlingskrise: Wie berichtet, hat sich der Hofer Stadtrat in der jüngsten Sitzung mit breiter Mehrheit dafür ausgesprochen, Kinder aus den überfüllten griechischen Flüchtlingscamps aufnehmen zu wollen.

 
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Hof - Für Verwirrung hat dabei das Abstimmungsverhalten der AfD gesorgt: Die beiden AfD-Stadträte David Heimerl und Stefan Böhm hatten in der Stadtratssitzung gegen die Absichtserklärung gestimmt. Im Haupt- und Finanzausschuss aber, wo das Thema bereits nicht öffentlich vorberaten wurde, soll David Heimerl die Entscheidung noch mitgetragen haben: Das Gremium hatte einstimmig eine Empfehlung an den Stadtrat ausgesprochen, hieß es.

Einmal also für die Aufnahme von Flüchtlingskindern, dann in großer Runde doch dagegen? Zu diesem Widerspruch erklärt David Heimerl auf Nachfrage der Frankenpost: "Das muss ein Missverständnis sein. Wir waren von Anfang an dagegen." Einen Sinneswandel habe es nie gegeben, betont er und sagt: "Vielleicht wurde uns unser Schweigen während des Beschlusses falsch ausgelegt."

Auch in der Stadtratssitzung hatten sich die AfD-Räte nicht zu dem Thema zu Wort gemeldet. Im Gespräch mit der Frankenpost begründet er die Gegenstimmen in der Stadtratssitzung damit, dass der Bund für Flüchtlinge zuständig sei, nicht die Stadt Hof. Sollte Hof vom Bund Flüchtlinge zugeteilt bekommen, dann sei das eben so. Eigeninitiative in dieser Richtung hält er für falsch. Dazu verweist er auf die aus seiner Sicht enormen Kosten: "Hof hat bereits genug Schulden." Zudem meint er, dass es kaum überprüfbar sei, dass wirklich nur minderjährige Flüchtlinge Hilfe erhalten.

Den Antrag hatte Thomas Etzel von den Linken gestellt.

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