Hof Forscher erkundet Kultur aus Fischen und Pflanzen

Harvey Harbach von der Hochschule Hof forscht zur sogenannten Aquaponik. Die bietet Vorteile für Fischzüchter und für ihre Tiere.

 
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Hof - Jedem, dem es am Herzen liegt, dass die Tiere, die er isst, ein gutes Leben hatten, wird sich über eine Erkenntnis freuen: Zuchtfisch, der in Aquaponik, einem System aus Fisch- und Pflanzenkultur, gehalten wird, geht es besser. Wie in einer Mitteilung der Hochschule Hof zu lesen ist, hätten Experimente mit Welsen gezeigt, dass sich die Fische in Co-Kultur mit Pflanzen ruhiger verhalten und weniger Verletzungen aufweisen würden. Das Tierwohl lasse sich dadurch gegenüber konventioneller Haltung deutlich steigern.

An den Untersuchungen dazu hat unter anderem Harvey Harbach vom Institut für Wasser- und Energiemanagement der Hochschule Hof (iwe) mitgewirkt. Harbach erforscht die zahlreichen weiteren Vorteile solcher sogenannter integrierter Aquakulturverfahren, zu denen die Aquaponik zählt. Im Vorhaben "Innofisch" wird derzeit der Nutzen für die Umwelt und die regionale Wirtschaft untersucht. Es ist Teil des Projekts "Grüne Technologiewerkstatt Hof" und erhält daher Fördermittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Im Wasser einer Fischzucht reichern sich zwangsläufig Rest- und Abfallstoffe an. "Innofisch" untersucht, ob es möglich ist, dieses Abwasser zu nutzen, um darin Würmer und Nutzpflanzen zu kultivieren. Diese Organismen reinigen das Wasser und verwenden die Reststoffe als Nahrung beziehungsweise Dünger. Das Wasser wird dadurch wieder sauber und der Fischzüchter kann Würmer, etwa als Angelköder, oder zusätzlich Pflanzen vermarkten.

Erste Ergebnisse seien vielversprechend für die Fischzüchter und die Würmer, schreibt die Hochschule. Wurmkultur könne die Belastung des Wassers mit Stickstoff im Mittel um 40,3 Prozent reduzieren. Die Nutzpflanzen reduzieren die Wasserbelastung an Stickstoff lediglich im Mittel um 2,9 Prozent. Die Pflanzen zeigen dennoch ein gutes Wachstum ohne jeglichen Einsatz von zusätzlichem Dünger.

Mehr zum Forschungsprojekt und zum aktuellen Stand können Sie im Internet nachlesen. red

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www.hof-university.de

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