Hof Fünf magische Tage für Hof

Lob und Begeisterung für die Special Olympics halten auch am Tag nach dem Ende der Spiele an. Eine solche Veranstaltung haben viele der Beteiligten noch nie erlebt.

 
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Hof - "Diese Spiele hier in Hof sind bisher die schönsten gewesen", sagt Joachim Kesting am Tag danach. Da spaziert der Vorsitzende des Landesverbands Bayern von Special Olympics gerade aus der Hofer Freiheitshalle: Am Montag stehen hier nur noch Aufräumarbeiten auf dem Plan. Und während wenige Meter weiter Platz und Straße umgestaltet werden fürs Volksfest nächste Woche, haben alle, die hier noch in Sachen Soby unterwegs sind, ein richtig zufriedenes Schmunzeln im Gesicht. Die Gäste von außerhalb ebenso wie jene, die sich von Hof aus zum Gelingen des Riesen-Sportfests eingesetzt hatten.

Bilanz der etwas anderen Art

Während der viereinhalb Tage der Landesspiele in Hof

nahmen die Athleten 4000 Medaillen und Schleifen in Empfang

wurden 10 000 Liter Mineralwasser getrunken

haben Helfer über 8000 Mittagessen verteilt

nahmen mehr als 2700 Besucher an der Eröffnungsfeier und zahlreiche Gäste an den Angeboten teil

haben sich im Rahmen des Gesundheitsprogramms mehr als 1000 Teilnehmer untersuchen lassen

haben mehr als 650 ehrenamtliche Helfer mitgewirkt.

Special Olympics Bayern in Hof: Viereinhalb Tage lang hatten nun, wie ausführlich berichtet, 2000 Teilnehmer, Trainer und Betreuer die Saalestadt zum Mittelpunkt des Behindertensports gemacht. Und die Reaktionen der bisher Unbeteiligten waren immer gleich, freut sich Joachim Kesting: "Am Anfang wissen die Menschen natürlich meist nicht, was wir hier eigentlich machen. Aber wenn sie es dann sehen, mit welcher Freude und Begeisterung vor allem die Teilnehmer bei der Sache sind, dann ist jeder ganz hin und weg." So sind in den vergangenen Tagen viele Menschen mit dem Special-Olympics-Virus infiziert worden.

"Das waren fünf magische Tage", schwärmt Sportbürgermeister Florian Strößner am Montag. Es habe über den gesamten Wettbewerb hinweg kein böses Wort gegeben, auftretende Schwierigkeiten hätten die Beteiligten immer unkompliziert lösen können - und Beteiligte wie Zuschauer seien hin und weg gewesen von der Herzlichkeit und den Emotionen, die die Spiele getragen hätten. "Es ist eigentlich gar nicht in Worte zu fassen, wie fantastisch diese Tage gewesen sind", ist er tags darauf noch immer begeistert. Und gibt Lob und Dank großzügig an alle weiter, die sich eingebracht haben.

Von den Hausmeistern und Platzwarten an den Sportstätten bis zu den zahlreichen Schulen, von den Vereinen bis zu BRK und THW, Wasserwacht und DLRG, Polizei und natürlich den hilfreichen Hofern selbst: "Alle Beteiligten haben sich mit Lob überschlagen." So habe die Veranstaltung weit mehr als funktioniert: "Ob bei den Siegerehrungen oder bei Eröffnungs- und Schlussveranstaltung: Viele Momente waren derart ergreifend, dass die Menschen Tränen in den Augen hatten", sagt Strößner. Wichtig ist ihm auch noch eine andere Sache.

"Sinn der Sache war und ist es ja auch, dass die Veranstaltung nicht nur für sich steht, sondern dass das Thema Inklusion jetzt weitergetragen wird", erklärt er. Und fügt hinzu: "Die Hofer Vereine sind ganz heiß darauf, das Thema weiterzuspielen." Viele der Beteiligten vom Wochenende hätten schon nachgefragt - oder angekündigt -, den Bereich in ihren Vereinen weiter auszubauen, weiterzuverfolgen und weiterzuspinnen. Ob das mit eigenen Turnieren, mit Aktionstagen oder mit inklusiven Trainings passiert, sei nun erst einmal der Kreativität der Akteure überlassen. Und nicht nur der Sportbürgermeister ist am Tag nach der Veranstaltung noch richtig euphorisch: Auch im Hauptausschuss des Stadtrats geht es um die Spiele.

"Diese positive Werbung für Hof ist unbezahlbar", sagte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner im Gremium. Auch er dankte allen, die sich eingebracht haben, aufs herzlichste. Ihm war, ebenso wie seinem Bürgermeisterkollegen Eberhard Siller, ebenfalls die Begeisterung anzumerken, die sie bei ihren zahlreichen Wettbewerbsbesuchen eingefangen hatten. Wichtig für die beiden: "Die Teilnehmer haben auch die Qualität unserer Sportstätten hoch gelobt - das empfinden wir Hofer ja oft als selbstverständlich", sagte Eberhard Siller. Sein Dank galt, neben dem für viele andere Beteiligte, dem personell recht kleinen Hofer Sportamt: Der Fachbereich hatte einen guten Teil des Programms gestemmt.

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