So soll es auch den Zuhörern gehen - egal, ob der Chor im Gottesdienst, bei einem Fest, einer Trauung oder einer Taufe singt. Denn das Ensemble möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben, das über die Musik hinausgeht. Deshalb ist es etwa im Zuge der Aktion "Gospel für eine gerechtere Welt" in einem Edeka-Markt aufgetreten. In der Schwarzenbacher Gumbertuskirche gestaltet es die sogenannten Oasen-Gottesdienste mit. Das sind Gottesdienste, die zwei- oder dreimal im Jahr stattfinden und Erwachsenen wie Kindern die Möglichkeit geben, ihren Glauben in freier Form auszuleben, Kraft zu tanken und sich zu besinnen. Auch eigene Konzerte hat es in dem Gotteshaus bereits gestaltet: etwa ein Konzert zum zehnten Jubiläum im Jahr 2014.
Natürlich stehen in erster Linie Gospelsongs auf dem Programm - dennoch schaut der Chor auch über den Tellerrand. "Mir ist es wichtig, dass sich die Sänger mit mehreren Stilen beschäftigen", berichtet Michaela Kerz. Deshalb gehören auch Popsongs, etwa Leonard Cohens "Hallelujah" oder Sarah Connors "Music is the Key", zum Programm. "Ich könnte mir mit diesem Chor sogar vorstellen, einmal ein reines Pop-Konzert zu geben", sagt die Chorleiterin, die mit ihrem Ensemble im nächsten Jahr wieder ein eigenes Konzert auf die Beine stellen möchte.
Offen dafür wären die Sänger sicherlich. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass sie auf Kerz' Vorschlag hin Neuland betreten: Im vergangenen Jahr, das die evangelische Kirche ganz dem 500. Reformationsjubiläum widmete, wagte sich der Schwarzenbacher Gospelchor an das Pop-Oratorium "Luther" des deutschen Komponisten, Musikproduzenten und Arrangeurs Dieter Falk - ein Großprojekt in der Münchner Olympiahalle mit insgesamt 2000 Sängern, dazu Solisten, Band und Orchester. "Das war ein echtes Erlebnis, in dieser riesigen, ausverkauften Halle zu singen", berichtet Kerz. "Das hat uns als Chor zusammengeschweißt." Geprobt hätten die Schwarzenbacher dafür oft nur kleine Einwürfe und Blöcke. "Erst bei der Generalprobe vor Ort hat man gemerkt, wie sich alles zu einem großen Ganzen zusammenfügt."
Nun steht die Frankenpost-Aktion "Hochfranken singt" an. "Da die Sänger bei der Luther-Sache so aufgegangen sind, dachte ich, es wäre eine gute Idee, sich zu bewerben", erzählt die Chorleiterin. Sie habe den Bewerbungsaufruf in der Zeitung gelesen und danach gleich ihre CDs mit Mitschnitten des Chors durchgehört. "Mir war schnell klar: Das ist cool, da kann man etwas davon einsenden." Auch die Sänger waren einverstanden. Unsere Wettbewerbsjury ließ sich von den Darbietungen mitreißen. "Jetzt freuen wir uns wirklich ganz, ganz sehr, dass wir dabei sein dürfen", schwärmt Michaela Kerz.