Naila Grünen-Sprecher fordert Abkehr von Hängebrücken

 Foto: Landratsamt Hof

Umweltminister Thorsten Glauber soll den Frankenwaldbrücken eine Absage erteilen. Das fordert Tim Pargent, Sprecher der Landtags-Grünen, in einem offenen Brief.

 
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Bayreuth/Hölle - Tim Pargent, der Bayreuther Landtagsabgeordnete und finanzpolitische Sprecher der Grünen im Bayerischen Landtag, nimmt in einem offenen Brief den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) in die Pflicht. Er solle "der Gigantomanie in der oberfränkischen Tourismusplanung eine Absage" erteilen, nachdem sich zum Monatsbeginn auch der Naturschutzbeirat der Regierung von Oberfranken gegen den Bau der weltweit längsten Hängebrücke im Frankenwald ausgesprochen hatte.

Die geplanten Hängebrücken über das Höllental sorgten seit dem ersten Aufkommen der Idee für Kontroversen, schreibt Pargent. Nachdem Grüne und Naturschutzverbände seit langem vor den massiven Auswirkungen auf die unberührte Natur des größten Schutzgebiets im Kreis Hof warnten, habe sich nun auch der Naturschutzbeirat dagegen ausgesprochen. Nach diesem Votum liege die Entscheidung nun "letztinstanzlich" bei Thorsten Glauber. Er solle der Ansicht des oberfränkischen Naturschutzbeirates folgen.

Bei einem Besuch im vergangenen Herbst im Frankenwald hat sich der Umweltminister in Lichtenberg und in Issigau ein Bild von der Umgebung der geplanten Hängebrücken über das Höllental gemacht. "Trotz Ihrer positiven Reaktion auf die Entwürfe betonten Sie schon hier die ‚besonders rücksichtsvolle und sensible Planung‘, die in empfindlichen Landschaften und Schutzgebieten erforderlich sei." Der Naturschutzbeirat der Regierung von Oberfranken komme mit seiner Entscheidung vom 1. Juli nun zu dem Ergebnis, dass ebendiese Rücksicht bei den geplanten Baumaßnahmen nicht gegeben sei.

Das Höllental stellt mit seinen 164 Hektar Fläche das mit Abstand größte Naturschutzgebiet im Landkreis Hof dar und umfasst 40 Prozent der gesamten Schutzgebietsfläche des Landkreises, schreibt Pargent. Die massiven Eingriffe, die nötig wären, um die Frankenwaldbrücken in der unberührten Natur des Tals zu verankern, stellten einen nicht wiedergutzumachenden Eingriff in das fragile Ökosystem dar.

Ein Mammutprojekt dieser Größenordnung von den Verboten der Naturschutzverordnung zu befreien sei nicht mit den Werten des Umweltschutzes vereinbar. red

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