Hof Häkeln für das Great Barrier Reef

Von Tina Eckardt
Häkeln für einen guten Zweck: Die beiden My-Boshi-Geschäftsführer Felix Rohland (rechts) und Thomas Jaenisch. Robben, Kraken oder Clownfische: Sie alle kommen am Sonntag in einem riesigen, nachgebauten Korallenriff zum Einsatz, mit dem in Bonn der World Wildlife Fund gegen die Zerstörung des Great Barrier Reefs vor Australien demonstriert. Wer möchte, kann am Sonntag ab 15 Uhr in Bonn am Platz der Vereinten Nationen mitmachen. Quelle: Unbekannt

Am Sonntag entscheidet die Unesco in Bonn über den Schutz des größten Riffes der Welt. Der WWF baut deswegen ein Riesen-Riff auf. My Boshi aus Konradsreuth macht mit.

 
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Konradsreuth - Das größte Korallenriff der Erde ist in Gefahr. Um das australische Great Barrier Reef zu retten, gehen das Konradsreuther Unternehmen "My Boshi" und die Naturschutzorganisation WWF gemeinsame Wege. Am Sonntag, 28. Juni, wird die Unesco entscheiden, ob das bedrohte Weltnaturerbe künftig besser geschützt wird. Der World Wildlife Fund (WWF) wird am selben Tag vor Ort demonstrieren - mit einem riesigen nachgebauten Korallenriff und farbenfrohen Bewohnern - aus Wolle. "Der WWF ist auf uns zugekommen und hat angefragt, ob wir Lust auf eine gemeinsame, coole Aktion haben", berichtet My-Boshi-Geschäftsführer Thomas Jaenisch. Das war vor knapp drei Wochen. Die Dame vom WWF ist durch ein My-Boshi-Häkelbuch auf die Idee gekommen. Kurzerhand haben Jaenisch und sein Geschäftspartner Felix Rohland zugesagt und 500 Häkelsets für die Riff-Rettungsaktion zur Verfügung gestellt sowie Anleitungen für Kraken und die Clownfische "Heinz" und "Herbert". "Die Clownfische werden den Delegierten am Sonntag als ,Reminder für die Hosentasche' überreicht", erzählt Felix Rohland. Die Fische aus Wolle sollen die Damen und Herren bei der Abstimmung daran erinnern, die richtige Entscheidung zu treffen und an das Riff und seine bedrohten Bewohner zu denken.

"Jung und Alt häkeln und stricken für das Great Barrier Reef, jetzt geht es auf die Zielgerade", sagt Antje Schuler vom WWF. "Seesterne, Riffhaie, Quallen oder Unterwasser-Unikate - wir bauen in Bonn ein Korallenriff auf, damit das echte Great Barrier Reef erhalten bleibt." Häkeltiere sind kistenweise von Handarbeitsfans aus ganz Deutschland beim WWF eingetroffen. Auch in der My-Boshi-Zentrale sind die Chefs zufrieden. "Die Aktion ist richtig gut angekommen. Die 500 Häkelsets waren in kürzester Zeit weg." Auch das My-Boshi-Team hat kräftig gehäkelt und zirka 70 bis 80 kleine und große Kraken nach Bonn geschickt. "Die werden stellvertretend für uns vor Ort demonstrieren", sagt Felix Rohland schmunzelnd. Und Thomas Jaenisch bekräftigt: "Wir hoffen, dass wir einen kleinen Anteil dazu beigetragen haben, dass das Great Barrier Reef besser geschützt wird."

My Boshi

Im September 2014 ist die My-Boshi-Zentrale von Hof in einen repräsentativen Neubau nach Konradsreuth umgezogen. Das aktuelle Projekt der Woll-Giganten ist die "Strickliesel 2.0" für Kinder im Kindergartenalter. Das funktioniert ähnlich wie die Loom-Armbänder - mit dem Unterschied, dass die Kinder leicht größere Produkte wie Mützen und Schals herstellen können. Neben einem neuen Buch und sechs neuen Häkelguides setzt die Konradsreuther Firma im aktuellen Geschäftsjahr auf "Made in Germany": Seit Neuestem lässt My Boshi in einer deutschen Spinnerei eine innovative, neue Wollqualität fertigen.

Great Barrier Reef

Das Great Barrier Reef in Australien ist das größte Korallenriff der Erde. Es bietet vielen Meeresbewohnern einen Lebensraum sowie vielen Tauchern unvergessliche Erlebnisse. In den vergangenen 30 Jahre sind die Hälfte der Korallen abgestorben. Neben dem Klimawandel und der Wasserverschmutzung droht die nächste Gefahr: Australien plant, entlang der Küste eine Kette von neuen Häfen zu bauen. Durch Ausbaggerungen, Verklappungen und den Schiffsverkehr gerät das Great Barrier Reef dann noch mehr unter Druck. Nähere Informationen und eine Petition sind im Internet zu finden unter www.wwf.de/great-barrier-reef/.

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