Auch Jana Veit, Inhaberin der Bismarck-Apotheke, hat an allen Baustellengesprächen teilgenommen: "Sollen wir jetzt etwa immer auf gut Glück bei der Stadt anrufen und nach Neuigkeiten fragen?" Es sei Aufgabe der Stadt, auf die Einzelhändler zuzugehen.
Erika Ehgartner-Opel, Inhaberin der Boutique Linette, betont, dass sie sich die ganze Zeit engagiert habe. "Ich war persönlich bei der Verkehrsüberwachung und habe darum gebeten, Baustellenfahrzeuge und Busse vor unseren Schaufenstern zu entfernen." Bei Baustellengesprächen war sie aber nicht: "Wie anderen Kollegen fehlte mir schlichtweg die Zeit."
Alle Händler sind sich einig: Die Parkplatzsituation ist besonders ärgerlich. "Kunden bekommen Strafzettel, wenn sie vor der Tür parken", sagt Ehgartner-Opel. "Sogar ich selbst musste mich schon über Knöllchen ärgern." Diverse Male habe man bei der Stadt um eine Parkscheibenregelung gebeten - bisher erfolglos. "Wir übernehmen die Strafzettel für unsere Kunden. Sonst kommt ja erst recht keiner mehr", berichtet sie.
Schockiert von der Stellungnahme der Stadtverwaltung zeigte sich der Hofer Einzelhandelssprecher Lutz Pfersdorf: "Die Aussagen sind unsachlich und überheblich." Er habe höchsten Respekt vor den Händlern der Bismarckstraße, "denen man im Moment das Wasser zum Überleben abgräbt". Seiner Meinung nach ist es völlig unerheblich, ob jemand am Baustellenfrühstück teilgenommen oder bei der Stadt angerufen hat oder ob es einen Online-Auftritt gibt. Es liege seiner Meinung nach in der Verantwortung einer Stadt, sich um den flüssigen Ablauf eines solchen Projekts und um die Einzelhändler zu kümmern. "Ein Verweis auf den Investor zählt für mich nicht." Anstatt die Einzelhändler anzugreifen, braucht es seiner Meinung nach die Stadt als schlichtende Hand. Pfersdorf: "Was sich da abspielt, ist für die Händler existenzbedrohend."
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