Hof Herbstmarkt-Flaute im Landkreis Hof

"Klaana Koung" vom Bäckermeister Uwe Peetz gab es zum Helmbrechtser Kärwamarkt, der im Jahr 2019 viele Besucher angezogen hat. Archiv-Foto: Bußler Quelle: Unbekannt

Immer mehr Herbstmärkte in der Region fallen Corona zum Opfer. Für die Gemeinden und die Städte ist der Aufwand mit Sicherheits- und Hygieneregeln zu groß.

 
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Helmbrechts/Münchberg/Bad Steben/Rehau - Herbstmärkte ziehen in der Regel sehr viele Menschen an. Das kann in Zeiten von Corona gefährlich werden. So haben sich viele Städte und Gemeinden in den vergangenen Wochen mit der Frage beschäftigt, ob und wie sie ihre Feste veranstalten können, ohne die Besucher zu gefährden. Manche Märkte sind bereits abgesagt, andere stehen noch auf der Kippe.

Noch im vergangenen Jahr hatte etwa der Kärwamarkt in Helmbrechts unzählige Besucher in die Kleinstadt im Südwesten des Landkreises gezogen. In diesem Jahr wird es den Markt, der für den 25. Oktober geplant war, nicht geben.

Martin Weigold, in der Stadt Helmbrechts für Leerstandsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit zuständig, begründet die Absage: "Die Durchführung des Events wäre zu schwer gewesen." Ein Hygiene- und Sicherheitskonzept war zwar erarbeitet worden, für die Umsetzung fehlten jedoch die Kapazitäten. Einbahnregelung, Maskenpflicht, Wartebereiche - für die Einhaltung der Auflagen hätte die Stadt Personal gebraucht. "Das hätten wir nicht stemmen können." Deshalb hat die Stadt zusammen mit der Organisatorin Carola Robert entschieden, den Markt abzusagen. "Der Helmbrechtser Kärwamarkt war letztes Jahr sehr gut besucht. Etwa 70 Händler waren beteiligt, fünf Vereine und 15 Einzelhändler und Gaststätten. Der Zulauf war immens", erzählt Carola Robert. Mit den Auflagen in diesem Jahr - schon allein dem Sicherheitsabstand von 1,5 Metern - wäre die Stadt auch rein geografisch nicht geeignet gewesen. "Es fehlt einfach an dem dafür nötigen Platz."

Während der Herbstmarkt im vergangenen Jahr unter dem Thema "Kartoffel" stand, sollte sich dieses Jahr alles um das Thema "Käse und Wein" drehen. "Gerade für die Hobbykünstler ist so ein Markt extrem wichtig. Wir hoffen, dass wir den Markt im nächsten Jahr wie geplant durchziehen können, mit Live-Musik und all den Dingen, die wir für dieses Jahr geplant hatten", erklärt die Organisatorin.

Auch das Stadtfest Münchberg , das schon an diesem Wochenende viele Besucher angezogen hätte, fällt Corona zum Opfer. Damit fällt auch der verkaufsoffene Sonntag aus. Wieder sind es die Hygiene- und Sicherheitsauflagen, die nicht erfüllt werden können. "Über den Sommer hat sich herauskristallisiert, dass der Aufwand für solch ein Fest in gewohnter Form zu groß ist", sagt Martin Wagner von der Werbegemeinschaft Münchberg. "Wir möchten kein zweites Tirschenreuth haben."

Man habe aber in der Zwischenzeit über alternative Veranstaltungen nachgedacht. "Die Entscheidung darüber steht noch aus. Aber momentan sieht es eher nicht so aus, als würden wir eine Art Stadtfest abhalten können."

Über die Durchführung des Herbst-Kirchweihmarkts in Bad Steben am 11. Oktober wird der Markt am kommenden Montag, 14. September, in einer Ausschusssitzung entscheiden.

Rehau hatte bereits im Sommer das Stadtfest aufgrund von Corona gecancelt. Ob die Besucher am 25. Oktober einen Herbstmarkt in Rehau erleben dürfen, wird die Stadt zusammen mit dem Marktmeister entscheiden. "Bei so einer großen Veranstaltung geht es um Konzepte, die regeln, über welche Straßen sich der Markt erstreckt", erklärt Susan Holhut von der Stadt Rehau. Auch die Überwachung der Auflagen könne zum Problem werden.

Als Ersatz für die Kulturtage, die ursprünglich für Mitte September angesetzt waren, bietet die Stadt Rehau an diesem Wochenende eine Alternative: Am Samstag, 12. September, und am Sonntag, 13. September, findet jeweils um 17 Uhr ein Stuhlkonzert auf dem Maxplatz statt. Der Eintritt ist frei, Sitzgelegenheiten müssen die Zuhörer selbst mitbringen.

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