Gefrees/Helmbrechts Hilfe für einen hüftkranken Hund

Hund Joseph Quelle: Unbekannt

Labrador Joseph muss operiert werden, und das ist teuer. Die Tierschützer und eine Pflegefamilie kümmern sich um ihn.

 
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Gefrees/Helmbrechts - Wenn der große schwarze Labrador spielt, stürzt er sich ungestüm auf sein Kau-Bärchen, knabbert daran herum und kuschelt sich dann in sein Hundebett. Joseph versteht nicht, welche Aufregung er in den vergangenen Wochen verursacht hat. Und zum Glück auch nicht, dass er eigentlich schon tot sein könnte. Der einjährige Rüde hat zwei kaputte Hüften, die Kniescheibe springt immer wieder raus. Tierärztin Dr. Susanne von Sobbe erklärt: "Das ist sozusagen der Worst Case für die Besitzer." Für Joseph gab es nur zwei Optionen: Operation oder einschläfern. Doch das Einsetzen von künstlichen Hüften beidseits sind große Operationen. Eine Kostenschätzung der Uniklinik München liegt bei 10 000 Euro - das konnten sich Josephs Herrchen und Frauchen nicht leisten. Sie entschieden sich fürs Einschläfern, auch weil Joseph nach den OPs eine aufwendige Behandlung bräuchte. "Der Hund ist erst ein Jahr alt und hat so eine Lebensfreude, da musste eine andere Lösung gefunden werden", sagt jedoch die Tierärztin. Also startete sie einen Rundruf.

Josephs Besitzer stimmten einer Abgabe an die Tierschutzorganisation Casa Animale mit Sitz in Gefrees zu. Nun lebt er in einer Pflegestelle des Vereins, bei Familie Reichert in Helmbrechts, die Erfahrung mit behinderten Hunden hat. "Wir hatten bis jetzt 15 Pflegehunde", erzählt Erika Reichert. Dass Joseph nochmal eine ganz andere Nummer ist, war sofort klar: "Er ist ein echtes Herzchen, aber sehr temperamentvoll. Das wird schwierig nach den Operationen." Dann müsste Joseph eigentlich sechs Wochen stillhalten, damit die Prothese nicht verrutscht. Unvorstellbar bei diesem Energiebündel.

Doch Joseph sei es wert, da sind sich alle Beteiligten einig. Mit den beiden Katzen und eigenen Hunden von Familie Reichert versteht sich der Labrador bestens - und das Herz von Menschen erobert der charmante Rüde sowieso im Sturm. Wenn Joseph gesund ist, soll er eine neue Familie bekommen.

Erika Reichert arbeitet ehrenamtlich für den Schutzhof Casa Animale, der sich vor allem um den Auslandstierschutz bemüht. Doch Tierschutz kennt keine Grenzen, betont Vorsitzende Sabine Seitz. Tierärzte und Verein loten die optimale Behandlungsmethode für Joseph aus. Viele Entscheidungen sind zu treffen, die Finanzen müssen aufgestockt werden. Jede Spende zählt, um Joseph eine zweite Chance zu geben, deshalb bitten die Tierschützer um Hilfe.

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Wer helfen will, kann sich an den Verein wenden: www.casa-animale.de

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