Hof Hof sucht Ideen für das Altstadt-Scharnier

Dem Übergang von Oberem Tor und Ludwigstraße sprechen Stadtplaner großes Potenzial zu. Immerhin verbindet er die wichtigsten Einkaufsstraßen Hofs. Die Stadt möchte deshalb an dieser Stelle neue Akzente setzen. Foto: Uwe von Dorn

Die Stadt möchte den Übergang von Oberem Tor und Ludwigstraße neu gestalten. Ein Wettbewerb soll helfen, für den markanten Bereich die beste Lösung zu finden.

 
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Hof - Die Stadt Hof macht Ernst mit der Umgestaltung eines Teils der Hofer Innenstadt zwischen Oberem Tor und dem Eingang zur Ludwig- sowie Karolinenstraße. Das geht aus einer Mitteilung der Stadtverwaltung hervor. Für die im Kernstadtkonzept 2020 vorgesehene und vom innerstädtischen Einzelhandel geforderte Maßnahme, über die die Frankenpost bereits berichtete, ist nun der Wettbewerb zur Realisierung gestartet. Im Februar 2019 soll ein Preisgericht darüber entscheiden, welcher von insgesamt acht Vorschlägen die meisten Vorteile bringt. Nach dem Wettbewerb schließt sich die Ausführungsplanung an.

Das von der Stadt Hof Anfang des Jahres vorgestellte Kernstadtkonzept 2020 habe mittlerweile bundesweit Schlagzeilen gemacht, schreibt die Stadtverwaltung. Da besonders Städte mittlerer Größe massiv mit den Folgen des Onlinehandels und den damit einhergehenden Leerständen zu kämpfen hätten, seien im Hofer Rathaus die Telefone nicht mehr stillgestanden. Dutzende Kommunen, aber auch viele überregionale Medien hätten sich für das umfangreiche Maßnahmenpaket interessiert, mit dem die Stadtverwaltung Innenstadt und Handel in den nächsten Jahren stärken möchte. Kein Wunder: Überall wird nach Lösungen gesucht, um der Entwicklung in den Innenstädten zu begegnen.

Zur Erinnerung: Im Februar 2018 hatte die Stadt Hof das Kernstadtkonzept 2020 vorgestellt. Es besteht aus vier großen Modulen: Die Einzelhändler sollen umfangreiches digitales Wissen an die Hand bekommen. Außerdem gehört eine gemeinsame Plattform für die hiesigen Läden (www.einkaufen-in-hof.de) dazu, die bereits im Netz zu finden ist. Wie berichtet, stellt dort eine Bloggerin Geschäfte und Gastronomiebetriebe für eine junge Zielgruppe vor. Darüber hinaus hat die Stadt angekündigt, um Pop-up-Stores als Frequenzbringer werben zu wollen sowie moderne Mobilitätskonzepte, neue Parkraumlösungen, Verbesserungen der Aufenthaltsqualität und neue Veranstaltungskonzepte im Bereich Stadtmarketing zu schaffen. Kern des Konzeptes aber sind jene baulichen Maßnahmen, die nun mit einem Wettbewerb in die Wege geleitet werden.

Der zirka 3300 Quadratmeter große Bereich zwischen dem Oberen Tor und dem ehemaligen Bekleidungsgeschäft Finck gilt unter Stadtplanern als das für den Besucherstrom ausschlaggebende Scharnier der Innenstadt. Es verbindet die beiden zentralen Straßenzüge und Haupteinkaufsstraßen. Entsprechend viel Aufmerksamkeit widmet die Stadt dieser Fläche: "Wir wollen eine planerisch und städtebaulich anspruchsvolle Lösung finden", berichtet Ute Mühlbauer, Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung. "Die Idee des Hofer Rückgrats ist es, den von Bismarckstraße, Altstadt und Ludwigstraße gebildeten Straßenzug deutlicher als zentralen Erlebnisbereich der Kernstadt herauszuarbeiten." Gefragt sein werden im Realisierungswettbewerb daher Vorschläge für eine besondere Akzentuierung dieses zentralen Bereichs: etwa durch Beleuchtung oder künstlerische Inszenierungen.

Das Verfahren hierfür ist nun gestartet. Die Stadt hat den Wettbewerb zwischen spezialisierten Büros für Landschaftsarchitektur bereits öffentlich bekannt gemacht. "Ein vorgeschaltetes Auswahlverfahren wird die Interessenten auf acht reduzieren - drei gesetzte Teilnehmer und fünf, die ausgelost werden", erklärt Mühlbauer. Nach dieser Vorauswahl verschickt die Stadt die Auslobung, also die konkreten Anforderungen des Wettbewerbes. Die acht Büros können die ihnen gestellte Aufgabe bis Mitte Januar 2019 bearbeiten. Nach einer Vorprüfung setzt sich im Februar die Jury zusammen, die über die Rangfolge der eingereichten Arbeiten entscheidet. Das Votum des Preisgerichts erhält der Stadtrat noch im selben Monat, um zu entscheiden, wer das Projekt weiter bearbeiten darf.

"Die neue Gestaltung unserer Innenstadt ist etwas, das besonnen umgesetzt werden muss - schließlich muss die Lösung für Jahrzehnte tragen", sagt Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner. "Besonders wichtig ist uns deshalb die kompetente Besetzung des Preisgerichts." Insgesamt wird die Jury im Februar aus vier unabhängigen Fachpreisrichtern und drei Sachpreisrichtern bestehen. An den Wettbewerb schließt sich das eigentliche Vergabeverfahren an. Die Stadt als Auftraggeberin wird unter Würdigung der Empfehlungen der Jury und dem Stadtratsbeschluss einem Preisträger die Planungsleistungen übertragen.

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