Hof Hofer Händler fordern Antworten

Nadine Schobert
Die Geschäftsleute in der Hofer Bismarckstraße fühlen sich von der Stadt allein gelassen. Mit großen "Wann?"-Schildern wollen die Ladeninhaber jetzt auf ihre Lage aufmerksam machen. Auch Helga Kofer von Becher Stoffe fragt sich, wann die Stadt endlich Antworten liefert. Foto: Schobert

Den Ladeninhabern in der Bismarckstraße reicht es: Die Hof-Galerie-Baustelle schädige das Geschäft. Mit Plakaten in den Schaufenstern wollen sie die Stadt zu Antworten bewegen.

 
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Hof - "Wann?", steht in großen Lettern in jedem Schaufenster der Hofer Bismarckstraße. Oder auch "Wir wollen endlich Antworten!" Die Einzelhändler rund um die Hof-Galerie-Baustelle sind enttäuscht. Seit Monaten warten die Geschäftsleute auf einen konkreten Zeitplan zum Bau. Informationen von der Stadt bekommen sie keine, wie sie übereinstimmend sagen. Mit Schildern wollen sie jetzt auf ihre Lage aufmerksam machen.

"Wir wünschen uns nachvollziehbare Antworten. Wir haben es verdient, endlich Klarheit zu bekommen", sagt Erika Ehgartner-Opel. Die Inhaberin des Bekleidungsgeschäfts Linette in der Bismarckstraße hat die Schilderaktion ins Leben gerufen. "Die anderen Inhaber hier in der Straße sind ebenso frustriert wie ich", weiß die Geschäftsfrau. Aufgrund der Baustelle hätten hier alle mit Umsatzeinbußen und Kundenrückgang zu kämpfen. "Mit den Schildern in unseren Schaufenstern wollen wir die Verantwortlichen der Stadt dazu bringen, uns Auskunft zu geben", erklärt sie. Um etwa 20 Prozent habe sich der Umsatz der Boutique verschlechtert. Es sei unbegreiflich, dass es noch immer keinen konkreten Zeitplan für den Bau gibt. "Immer wieder wird alles nach hinten verschoben. Wir bezweifeln, dass es die Galerie überhaupt irgendwann geben wird."

Auch die anderen Ladeninhaber ärgern sich über die Umstände, die die Baustelle mit sich bringt. Nicht genügend Parkplätze für Kunden, Busse und Baustellenfahrzeuge direkt vor der Tür und fehlende Laufkundschaft führen zu Umsatzeinbußen zwischen 20 und 40 Prozent.

"Eine konkrete Zahl kann ich nicht nennen, aber wir merken deutlich, dass wir weniger Kundschaft haben", berichtet Helga Kofer, Mitarbeiterin bei Becher Stoffe. "Meistens stehen jetzt Busse direkt vor dem Laden, sodass man ihn von der Straße aus gar nicht mehr sehen kann", berichtet die Verkäuferin. Parkplätze für Kunden gebe es so gut wie keine. "Ist es zu viel verlangt zu erfahren, wann es weiter geht?", fragt sich Kofer. "Wir wollen die Stadt wachrütteln." Dass die Baustelle nicht von heute auf morgen verschwunden sein wird, sei allen klar. "Aber zumindest konkrete Informationen wären schön." Langsam aber sicher sei die Situation geschäftsschädigend.

"Ich verzeichne 35 Prozent Umsatzrückgang", berichtet auch Ulrich Krückel. Dem Inhaber des Lotto-Geschäfts fehle vor allem die Laufkundschaft vom Busbahnhof. "Aber auch Parkplätze sind seit Baubeginn Mangelware", sagt er. "Die Stadt scheint das alles nicht zu interessieren."

Auch Jana Veit, Inhaberin der Bismarck-Apotheke, betont: "Wir wollen mit den Schildern auf unsere Lage aufmerksam machen." Die Dolomiti-Eisdiele habe aufgrund des großen Kundenverlusts bereits geschlossen. "Wir wollen nicht, dass es noch mehr Geschäften in der Straße so ergeht." Von der Stadt komme derweil keine Reaktion. "Wir haben das Gefühl, den Verantwortlichen ist es egal, wenn die Geschäfte in der Bismarckstraße kaputt gehen", meint Doris Mattutat vom Reisebüro Mattutat. So könne es nicht weitergehen. "Alles wird immer schön geredet, aber wann geht es denn nun weiter?" Diese Frage stellen sich alle Geschäftsleute in der Bismarckstraße seit Monaten. Und alle sind sich einig: "Wir wollen Antworten. Und zwar jetzt."

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