Hof Hofer Impfzentrum unter Dach und Fach

Im ehemalige Gebäude der Firma MAN Robert Tröger kommt das Hofer Impfzentrum unter. Foto: Göpel Quelle: Unbekannt

Mitte Dezember soll das Zentrum in der Ernst-Reuter-Straße öffnen. In der Region soll es auch mobile Teams geben, die in Altenheimen impfen.

 
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Hof - Sie sollen der Ort sein, in dem die Wende in der Pandemie konkret wird: Impfzentren. Und Bayern hat es eilig, Mitte Dezember sollen 97 dieser Zentren an den Start gehen. Stadt und Landkreis Hof haben sich zusammengetan, um das auch logistisch zu schaffen. Jetzt steht fest: Ab 15. Dezember soll im ehemaligen Gebäude der Firma MAN Robert Tröger in Hof in der Ernst-Reuter-Straße 62 das Impfzentrum einsatzbereit sein. Dies teilt das Landratsamt mit.

Geeinigt haben sich die Verantwortlichen auch über die Strukturen. Demnach wird es neben dem Zentrum mobile Einsatzteams geben, die beispielsweise in die Altenheime gehen. Wenn es Mitte Dezember tatsächlich so weit sein soll, dass die Impfspritzen aufgezogen werden können, muss gewährleistet sein, das auch das Personal bereitsteht. Impfen dürfen nur Ärzte und medizinisch geschultes Fachpersonal. Dazu hat die Kassenärztliche Vereinigung innerhalb der Ärzteschaft abgefragt, wer sich bereit erklärt, im Impfzentrum mitzuarbeiten. Parallel dazu wollen Landrat Oliver Bär und die Hofer Oberbürgermeisterin Eva Döhla Anfang nächster Woche eine Telefonkonferenz mit der Ärzteschaft im Hofer Land führen, teilt das Landratsamt mit. Laut Landesamt für Gesundheit haben sich bayernweit bereits 2400 Ärzte bereit erklärt, sich an den Impfungen zu beteiligen.

Und diese Freiwilligen sollen bald in der Ernst-Reuter-Straße arbeiten. Das Gebäude erfüllt dem Landratsamt die Kriterien. Es habe die entsprechende Größe für eine erwartet hohe Zahl von Besuchern, gleichzeitig sei es barrierefrei und für Bürger gut zu erreichen, sagt Oberbürgermeisterin Eva Döhla zum künftigen Impfzentrum. Landrat Oliver Bär: "Unser Ziel ist es, sobald es den Impfstoff gibt, so Vielen wie möglich das Angebot zur Verfügung zu stellen, sich impfen lassen zu können."

Gemeinsam mit Vertretern von Stadt und Landkreis Hof, des THW, der Polizei sowie ärztlichen Leitern wurde eine erste grobe Raumaufteilung des künftigen 1400 Quadratmeter großen Impfzentrums festgelegt. In einem nächsten Schritt soll nun der Innenausbau sowie die technische Ausstattung erfolgen.

Unterdessen haben Stadt und Landkreis einen ärztlichen Leiter sowie eine organisatorische Leitung für das Impfzentrum bestimmt. Die ärztliche Leitung übernimmt Dr. Johann Schötz, pensionierter leitender Oberarzt und Anästhesist am Sana-Klinikum in Hof. Die organisatorische Leitung wurde Thomas Hertel übertragen. Er ist Mitarbeiter des Landratsamtes und derzeit mit der Koordination der Pandemiebekämpfung im Bereich Altenheime beauftragt.

Doch welchen Impfstoff werden die Bürger eigentlich erhalten? Derzeit gibt es außer dem des Unternehmens Biontech noch zwei weitere Kandidaten, die die europäische Zulassung beantragt haben. Auf Nachfrage unserer Zeitung sagt ein Sprecher des Landesamtes für Gesundheit, dass in Bayern das Vakzin, das als erstes die Zulassung erhält und verfügbar ist, zum Einsatz kommen wird. "Wenn die weiteren Impfstoffe zugelassen und auf dem Markt sind, werden auch diese verwendet."

Da es unterschiedliche Voraussetzungen für die Lagerung gebe, werde die Infrastruktur im jeweiligen Impfzentrum berücksichtigt. Grundsätzlich würden aber in der Impf-Phase eins alle zugelassenen und in ausreichender Menge verfügbaren Impfstoffe gespritzt. In Phase eins werden laut Landesamt besonders anfällige Gruppen geimpft. Das sind betagte Senioren, Menschen mit chronischen Erkrankungen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie die Bewohner teilstationärer Einrichtungen für Menschen mit Behinderung - wobei im Raum Hof die mobilen Teams dafür zuständig sein könnten. Auch Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko, etwa Ärzte und Pfleger, Polizisten und Feuerwehrleute werden vordringlich geimpft.

In Phase zwei, wenn alle übrigen Menschen an der Reihe sind - das ist nach Ansicht von Experten wahrscheinlich irgendwann im zweiten Halbjahr 2021 - könnten die Impfzentren aufgelöst und die Impfungen den Hausärzten übertragen werden. Dann gäbe es eine gewisse Wahlmöglichkeit der Patienten für einen bestimmten Impfstoff.

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