Die IG Bau kritisiert das "Minimal-Angebot" der Arbeitgeber. Trotz Corona gehe es der Branche gut. Davon sollen auch die Angestellten profitieren.
"Die Bauwirtschaft brummt selbst in der Krise. Davon profitieren auch die Malerbetriebe. Jetzt sollen die Handwerker einen fairen Anteil an den guten Geschäften erhalten", sagt Gerald Nicklas, Bezirksvorsitzender der IG Bau Oberfranken. Die Gewerkschaft verlangt in der laufenden Tarifrunde eine Lohnerhöhung von 5,4 Prozent.
Bislang hätten die Arbeitgeber jedoch nur ein "Minimal-Angebot" von 0,8 Prozent vorgelegt, kritisiert Verhandlungsführer Carsten Burckhardt. "Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten, die kein Homeoffice machen können und täglich auf der Baustelle unter erschwerten Corona-Bedingungen die Knochen hinhalten." 2020 sei trotz Pandemie ein sehr erfolgreiches Jahr für die Branche. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der Umsatz im Maler- und Lackiererhandwerk im zweiten Quartal des Jahres um 15 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Auch die Auftragslage für die nächsten Monate ist nach Beobachtung der IG Bau robust. "Eine echte Wertschätzung der Beschäftigten sieht anders aus", sagt Nicklas mit Blick auf das Angebot der Arbeitgeber. Daran ändere auch die vorgeschlagene Corona-Prämie nichts, die bei 70 Euro liegen soll.
Die Gewerkschaft ruft die Arbeitgeber dazu auf, bei der nächsten Tarifverhandlung ein Angebot vorzulegen, das der Wirtschaftslage in der Branche entspricht. Am 1. Dezember gehen die Verhandlungen in die dritte Runde.