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Hof Hoftexplosion, die Dritte

Von Freitag bis Sonntag werden rund 60 Künstler die Industriehallen in der Hofer Schützenstraße mit Leben und Kunst füllen. Veränderung steht dabei im Fokus.

 
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Hof - Katja Hogh kniet auf dem Boden der Hoftex-Halle. Die junge Frau malt zusammen mit fünf anderen Künstlern an einem Bild, das Teil des Kunst- und Kulturfestivals "Hoftexplosion" ist. Das Thema des Bildes ist "Was macht dich lebendig?" Es zeigt eine Frau, die mit offenen Haaren im Wasser liegt. Der Ort soll eine Oase der Ruhe inmitten des Trubels der großen Veranstaltung werden, auf der rund 60 Künstler Fotos, Bilder, Streetart ausstellen, Performances zeigen, singen und tanzen. Das Festival bietet kreativen jungen Menschen aus der Region eine Möglichkeit, sich zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen.

Gut zu wissen

Das Kunst- und Kulturfestival Hoftexplosion geht vom 22. bis zum 24. September täglich ab 11 Uhr in der Fabrikhalle in der Schützenstraße 9a/b in Hof über die Bühne. Der Eintritt ist frei.

Weitere Infos und das komplette Programm gibt es unter

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fb.com/hoftexplosion

Am morgigen Freitag um 11 Uhr geht das Festival los, abends um 18 Uhr wird es feierlich eröffnet; es dauert bis Sonntagabend. Schon vor Beginn herrscht in den riesigen Hallen Atelier- und Werkstattatmosphäre. Immer in Bewegung ist das Event, das zum dritten Mal in zwei insgesamt 3500 Quadratmetern großen Hallen der Hoftex Group in der Schützenstraße stattfindet.

Wände, Decken und Böden zieren Kunstwerke aus vergangenen Jahren, darunter Graffiti, Installationen und Malerei. Auch aktuell, vor der Eröffnung, sind viele weitere Kunstwerke im Entstehen. An einer Stelle bedeckt etwa bunter Harz den Boden, an einer anderen flattern riesige Schmetterlinge an der Decke, an der Wand hängt ein Bild, das über sich hinauswächst: "Ich habe die Künstler dazu animiert, ihre Bilder aufzuhängen und sie an der Wand weiter zu malen", erklärt Daniel Lang, einer der Planer. So werden im Laufe der nächsten Tage noch weitere Künstler an den Paletten-Stellwänden, den Wänden und Decken ihre Fotos, Aquarelle, Schmuck, Postkarten, Installationen, Skulpturen und Drucke präsentieren.

Der Fotograf und Design-Student Fran k Wunderatsch aus Coburg zum Beispiel baut "LUMA", eine digitale Lichtinstallation auf. Er wollte unbedingt am Event teilnehmen: "Ich sehe darin die Möglichkeit, ein Teil davon zu sein, was die Region zu bieten hat", sagt er. Wunderatsch fotografiert auch für die Frankenpost.

Nadine Schnabel aus Oberkotzau zeigt Fotografien und malerische Arbeiten, die "Näh-Hexen" upcyclen aus gebrauchten Materialien Taschen und Patchwork, Martha Schmidt aus Hof zeigt handgeformte Schmuckstücke, und Marlene Buchta erschafft eine Fotoinstallation, "in der Struktur und Mensch eins werden".

Langs Kollege Manuel Hoffmann zählt die konzeptionellen Neuerungen des Festivals auf: "Die Bühne ist größer und die Lichttechnik aufwendiger. Auch den Bar- und Lounge-Bereich haben wir erweitert." Für die Stellwände, die Bühne und die Lounge-Bereiche hat das Team aus 15 Ehrenamtlichen um das evangelische Jugendprojekt "Das Loch" und ihren Freunden 1500 Paletten gebaut und aufgestellt. Außerdem haben sie Plätze zum Verweilen geschaffen. Verpflegungsstände - auch mit veganem und vegetarischem Essen - wird es in beiden Hallen ebenfalls geben. So sollen die beiden Räume, die in den vergangenen Jahren gefühlt als Haupt- und Nebenhalle fungierten, gleichwertig ins Festival einbezogen werden. In einer Halle wurden 15 Tonnen Sand aufgeschüttet, um einen Strand mit Kleinkunstbühne zu schaffen. Die Skater-Anlage nebenan wurde extra für die Hoftexplosion aus Beton gegossen und in blau gestrichen. Das macht das Meer- und Strand-Feeling komplett.

Auch das Programm bietet wieder viel Neues und Spannendes: Die Höhepunkte werden die Auftritte der Electro-Band RIIOT am Samstag um 22 Uhr und von Poetry-Slammer Patrick Salmen sein, der 2010 die Deutsche Poetry-Slam-Meisterschaft gewann. Er wird am Sonntag um 17 Uhr mit Singer/Songwriter Jonas David auf der Bühne stehen. Ein Skateboard-Contest, Rolltor-Performances, Darbietungen auf der Kleinkunstbühne und viele weitere Events sind geplant.

Ein Kinderprogramm soll das Festival auch für Familien attraktiver machen: Am Samstag- und Sonntagnachmittag liest Martina Groh-Schad aus ihrem neuen Buch "Oh Schreck! Der Wärschtlamo ist weg." Judith Schaller hat das Buch illustriert, ihre Arbeiten werden während der Lesung gezeigt. Die Hofer Familie Rister, Macher des "Kleinen Liederlings", singt mit den Kindern Lieder aus dem gleichnamigen Bilderbuch. Anschließend können sie mit Illustratorin Judith Schaller Bilder ausmalen und mit den Künstlern ins Gespräch kommen. Die Kinder dürfen außerdem eine Wand und ein echtes Auto bemalen.

Wo das Festival aber nächstes Jahr stattfindet, steht noch nicht fest. "Die Leute erwarten immer etwas Neues", sagt Elke Biel von der Hoftex Group, die für die Organisation und Planung des Events zuständig ist. Ob das Festival im nächsten Jahr wieder in der Schützenhalle steigt oder in eine neue Location umzieht, werde sich wohl im kommenden März entscheiden - die Unterstützung der Hoftex Group sei aber auch weiterhin gesichert.

Manuel Hoffmann erklärt dazu: "Wir werden nach dem Festival rückblickend bewerten und entscheiden, ob die Location in der Schützenstraße noch attraktiv ist oder ob sie schon ausgedient hat."

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