Hof Imbiss-Betreiber will Solidaritätswelle für den Zoo

Das erste Solidaritäts-Sparschwein in den Händen von Josef Schusser vom Zoo-Café, Zooleiter Eugen Fischer und Thomas Pabstmann (von links). Foto: aho

In der Bevölkerung werden die Sympathie-Bekundungen für den Hofer Zoo lauter: Wie berichtet, kämpft die Einrichtung seit Jahren mit finanziellen Problemen und der maroden Technik

 
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Hof - In der Bevölkerung werden die Sympathie-Bekundungen für den Hofer Zoo lauter: Wie berichtet, kämpft die Einrichtung seit Jahren mit finanziellen Problemen und der maroden Technik des Savannenhauses. Ein Fan des Zoos ist Thomas Pabstmann. Der Imbissbuden-Betreiber will jetzt mit einer symbolischen Geste eine Solidaritätswelle lostreten. Das Symbol: ein Sparschwein an seiner Imbissbude am neuen Edeka in Moschendorf. Für jeden Snack will er zwei Cent spenden. Damit wird er allein nicht groß etwas ausrichten, wie er weiß. Die Sanierung des Savannenhauses wurde zuletzt auf 500 000 Euro geschätzt - dafür müsste er 25 Millionen Würste verkaufen. "Mir geht es einfach darum, die Menschen aufzurütteln und Nachahmer zu finden", sagt Pabstmann. "Wenn mehr Firmen mitmachen, können wir so vielleicht Druck auf den Stadtrat ausüben."

Die Stadt Hof ist Eigentümerin des Savannenhauses. Zuständig für den Zoobetrieb mit einem Umsatz von 500 000 Euro im Jahr ist hingegen die Zoologische Gesellschaft Hochfranken. Die Stadt bezuschusst den Betrieb jährlich mit 110 000 Euro und durch Leistungen des Bauhofs. Der Zuschuss ist vom Stadtrat gedeckelt und seit 2004 unverändert. Der Zoo ist seit Jahren regelmäßig Thema in den Haushaltsberatungen, große Investitionen wurden aber immer wieder verschoben. Die Diskussion um die Finanzen hatte Anfang 2017 der kürzlich verstorbene Zoodirektor Janusz Gutkowski wieder aufs Tableau gebracht.

Unterstützung durch Spenden bekommt der Hofer Zoo aber nicht erst jetzt, immer wieder engagieren sich Firmen und Privatleute. Ohne Spenden ließe sich nicht einmal der reguläre Betrieb aufrechterhalten, hatte Gutkowski im Januar erklärt. Wie viele Spenden der Zoo erhält, lässt sich laut Eugen Fischer, der nun vorübergehend die Leitung des Zoos übernommen hat, nicht exakt beziffern - auch weil sich viele Firmen mit Materialspenden und Arbeitsleistung an der Gestaltung von Tiergehegen beteiligen. Als Beispiel nennt er das Haus für Schildkröte Friedrich, das Firmen aus der Region gesponsert haben - samt Fußbodenheizung, Holzverkleidung und Fenstern.

Doch bei allem Engagement aus Bevölkerung und Wirtschaft: Aus der Sicht der Zoo-Freunde und der Zoo-Mitarbeiter entbindet das nicht die Stadt von ihrer Verantwortung etwa für das marode Savannenhaus. So freut sich Eugen Fischer sehr darüber, dass die Stadtrats-Fraktionen derzeit großes Interesse am Zoo zeigen.

Pabstmann indes sieht sich vor allem als Hofer, dem viel am Zoo liegt: "Hier sind Generationen von Kindern in exotische Tierwelten eingetaucht und haben etwas gelernt über die Natur und die Umwelt. Das ist ein Kleinod, über das es überhaupt keine Diskussion geben dürfte."

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