Hof Jung und Alt feiern ihr Volksfest

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Der Generationentag zieht mehr Besucher an als je zuvor, heute öffnet die Hofer Bierbotschaft ihre Pforten. Doch hat das größte Fest der Region auch schwache Stunden.

 
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Hof - Am meisten schätzt Ernst Jebautzke eine Fahrt mit dem Riesenrad. Für den 91-Jährigen gehört sie zum Volksfestbesuch dazu wie Bratwürste und Co.: "Von dort oben hat man einfach einen wunderschönen Blick über die Stadt", schwärmt er. Da kommt Ernst Jebautzke gerade von der Bühne im Festzelt - zusammen mit dem 92-jährigen Bertram Nowak war er die Stufen hinaufgeklettert, um Festwirt Marcus Traub und Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner die Hände zu schütteln: Jebautzke und Nowak waren am Montagnachmittag die Alterspräsidenten auf dem Hofer Generationentag. Der zieht immer mehr Besucher an.

Gut 800 Senioren sitzen am Montag dort an den gedeckten Kaffeetischen im Festzelt. Am Abend zuvor hat hier noch die Münchner Zwietracht Hunderte Besucher zum Tanzen und Feiern gebracht, jetzt gibt es Erdbeerkuchen, Sahnetorte und Kaffee. Das Duo Fugmann spielt Roger Whittaker und die Flippers, vor der Bühne warten schon die Kindergarten-Kinder auf ihren Auftritt. In seiner fünften Auflage ist der Nachmittag so beliebt wie nie: Mehr als 700 Anmeldungen hatte Siegfried Leupold bis Ende vergangener Woche von den Seniorenkreisen und -einrichtungen in der Stadt, dazu kommen immer mehr ältere Hofer, die von sich aus am größten Kaffeeklatsch der Stadt teilnehmen möchten. "Wir haben immer mehr Anmeldungen von Einzelpersonen", freut sich Leupold. Die Stiftung unterstützt den Tag finanziell, sodass Essen und Getränke für die Besucher für einen Euro zu haben sind. Am heutigen Dienstag geht es auf dem Festgelände um eine Hofer Kernkompetenz.

Die beiden Brauereien bauen heute im Gärtla nahe dem Zelteingang die erste Hofer Bierbotschaft auf. Von 16 bis 20 Uhr dreht es sich am Tresen noch mehr ums Bier als ohnehin schon auf dem Fest: Die Brauerei Scherdel stellt zehn ihrer Biere vor, Meinel steuert sechs verschiedene Erzeugnisse bei. "Unsere Braumeister und Biersommeliers erklären die einzelnen Biere und ihre Brauart", sagt Gisi Meinel-Hansen von der Brauerei Meinel. "Sie geben zum Beispiel auch Tipps, zu welchem Essen welches Bier passt", fügt Kurt Unverdorben von der Brauerei Scherdel an. Die Bierbotschaft ist eine jener vielen Details, die das Fest über zehn Tage hinweg interessant machen sollen für die Gäste. Obwohl das nicht immer gelingt.

Zum Frühschoppen zieht es die Hofer lange nicht so zahlreich, wie die Festwirte das gern hätten. Am Sonntag zumindest füllte sich der Biergarten ziemlich zaghaft, und auch das Kinderkonzert von Tim Wilhelm in der Hall'n hat nur eine kleine Fanschar vor die Bühne gelockt. Dafür steht den Verantwortlichen nun eine Spannungskurve nach oben ins Haus.

Zum "Tag der Sparkasse" am Mittwoch prämiert Pro-Hof auf der Bühne die schönsten Gruppen des Festumzugs, der Auftritt der Isartaler Hexen am Abend gilt als Garant für ein großes Publikum. Der "Tag der Betriebe" danach, der Freitag mit dem zweiten Festfeuerwerk und der letzte Samstag werden turnusmäßig viel Publikum locken. Umso mehr freuen sich am Montagnachmittag gerade die Senioren, dass sie einen eigenen Tag bekommen haben, an dem sie gemeinsam feiern können. "Das Festmotto 'Do triffst fei alla' wollen wir schließlich ernst nehmen", sagt Anneliese Hüttner vom Hofer Seniorenrat. Da klatschen im Zelt nicht nur die Alterspräsidenten Ernst Jebautzke und Bertram Nowak.

Wir haben immer mehr Anmeldungen von Einzelpersonen.

Siegfried Leupold,

Hospitalstiftung

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