Hof Kneipennacht: Durchzug bis zum Schluss

Manfred Köhler

Die Frankenpost-Kneipennacht macht die Hofer Innenstadt zum achten Mal zur Partymeile. Was macht diese Veranstaltung aus? Ein Streifzug durch die Nacht.

 
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Hof - Der Wechselspaß beginnt praktisch mit der ersten Minute. Also schon um 20.31 Uhr. Die 8. Frankenpost-Kneipennacht hat gerade angefangen. Vor dem Lokal Treffpunkt hat sich eine Gruppe junger Hofer versammelt, noch ganz begeistert von der Stimmung drinnen. Auch genug nette Leute habe man getroffen: "Eigentlich ist die ganze Kneipe voll mit bekannten Gesichtern." Aber die nächste Station lockt bereits: "Fünf Kneipen müssen wir mindestens schaffen", ruft einer, "wir ziehen das durch bis zum Schluss."

Schluss ist nachts um eins. Also viereinhalb Stunden für insgesamt 13 teilnehmende Lokale. Macht immerhin fast 21 Minuten für jede Station, wenn man alle besuchen will. Aber da sind ja auch die verschlungenen Wege dazwischen, letztlich vom Treffpunkt am Sophienberg einmal durch die ganze Hofer Innenstadt bis zum Stadtkeller in der Ludwigstraße. Und man muss erst mal reinkommen, denn manche Kneipen sind überfüllt von Anfang an. Dann will man was bestellen, ein bisschen Musik hören, kommt ins Gespräch ...

"Die meisten bleiben irgendwann irgendwo hängen", weiß Markus Schulze aus Erfahrung. Der Treffpunkt-Wirt war bisher bei jeder Kneipennacht dabei. "Super werbewirksam", lobt er und zeigt auf sein emsiges Personal in der proppenvollen Kneipe: "Heute muss jeder ran. Den Tag haben wir uns ganz früh im Kalender angestrichen."

Michael Rödel vom Irish Pub hängt die Veranstaltung sogar noch höher. Er hat eigens in seiner Saisonpause für diesen einen Tag aufgemacht und Freunde und Bekannte zum Helfen rekrutiert. "Die Gäste bleiben da, wo gerade Platz ist", hat er beobachtet. "Gewechselt wird dann, wenn eine Band Pause macht."

Im Alten Bahnhof trifft das gerade zu. Die Bühne ist vorübergehend verwaist, Menschen kommen, andere gehen. Zum Teil ist es aber auch der Imbisswagen vor der Tür, der nach draußen lockt. In dieser milden und trockenen Nacht ist der Alte Bahnhof nicht das einzige der teilnehmenden Lokale, bei denen ein Teil der Action im Freien stattfindet. Kneipenchef Erwin Fiedler schätzt gerade dieses lockere Hin und Her nach Lust und Laune an der Kneipennacht: "Jeder geht dahin, wo es ihm gerade gefällt. Super, dass es so was in Hof gibt."

Das findet auch Stephan Rossa, Inhaber des Clubs "Music Legends in der Altstadtpassage: "Die Kneipennacht ist so erfolgreich, dass man sie eigentlich zweimal im Jahr anbieten müsste." Die begeisterte Resonanz seiner Gäste und die Größe einer Stadt wie Hof sprächen klar dafür. Das Tolle sei ja, dass die Kneipennacht auch Hofer vor die Tür locke, die sonst ganz selten weggehen, und dass außerdem viel Besuch von außen in die Stadt gezogen werde.

Die gute Stimmung breitet sich im Lauf des Abends in der ganzen Innenstadt aus. Party-Grüppchen ziehen aneinander vorbei und rufen sich Tipps zu. "Ihr müsst in den Stadtkeller, die haben geile Caipirinhas", hört man an der einen Ecke, während an der nächsten die Band in der Hacienda empfohlen wird. Dort ist es so voll, dass alles in den Biergarten schiebt, auch als es längst kühler wird.

Birgit Döhne, Marketingleiterin der Frankenpost , kann die große Resonanz der 8. Kneipennacht in Zahlen ausdrücken: "Wir hatten heuer über 2000 Besucher." Die Gastronomen seien sehr zufrieden gewesen. Allen Gästen, die es gar nicht erwarten können, wieder von Location zu Location zu ziehen, kann sie versprechen: "Es wird auf jeden Fall eine 9. Kneipennacht geben."

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