Hof Konjunktur im Hofer Land ist im Aufwind

Konjunktur im Hofer Land ist im Aufwind Quelle: Unbekannt

Das IHK-Gremium Hof vermeldet einen spürbar gestiegenen Konjunktur- klima-Index. Die Befürchtungen aus dem Frühjahr sind nicht eingetreten.

 
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Hof - Die Wirtschaft in Stadt und Landkreis Hof sendet in einer Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth erste Zeichen konjunktureller Entwarnung. "Nach den großen Einschnitten im Frühjahr sind das gute Nachrichten aus unserer Region", freut sich Heinrich Strunz, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Hof. Die deutlich freundlicheren Einschätzungen führen zu einem spürbar gestiegenem Konjunkturklimaindex, der um 25 auf jetzt 105 Zähler klettert.

Die Umfrage-Ergebnisse, auf die sich die IHK beruft, sind etwa zwei Wochen alt. Auf Frankenpost-Nachfrage betonte die IHK-Pressestelle am Donnerstag, der positive Trend sei trotz der aktuell stark steigenden Corona-Zahlen weiter robust.

Die aktuellen Geschäfte laufen bei vielen der befragten Unternehmen aus der Region im Großen und Ganzen wieder recht stabil, die Befürchtungen aus dem Frühjahr seien letztendlich nicht eingetreten, heißt es in einer Mitteilung. So können immerhin 31 Prozent der Betriebe eine gute Geschäftslage vermelden. Bei 45 Prozent wird die betriebliche Situation befriedigend eingestuft. Eine schlechte Lage geben 24 Prozent der Firmen zu Protokoll.

"Die Situation der Wirtschaft hat sich in den letzten Monaten deutlich entspannt. Das trifft natürlich je nach Branche nicht auf alle Unternehmen zu", differenziert Strunz. Der insgesamt positive Trend bei der Einschätzung der Geschäftslage zieht sich im Kammerbezirk durch die Regionen und stützt sich auch auf einen guten bis soliden Finanz- und Liquiditätsstatus der oberfränkischen Wirtschaft. Insgesamt beurteilen 87 Prozent der Befragten die Liquidität des eigenen Unternehmens mit gut oder befriedigend und nur vier Prozent mit existenzbedrohend. Strunz: "Eine im Vergleich zum Frühjahr deutlich verbesserte Einschätzung."

24 Prozent der Betriebe rechnen für die kommenden Monate mit einer Verbesserung der Geschäfte. Mit einer Verschlechterung in den nächsten zwölf Monaten rechnen 21 Prozent. "Die Erwartungen sind nun relativ ausgeglichen, auch wenn die Herausforderungen über den Herbst und Winter nicht abnehmen werden", so Strunz.

Das bestätigen auch die Ergebnisse der Sonderumfrage zur Corona-Lage: Diese zeigen, dass das Jahr 2020 viele Unternehmen im Kammerbezirk der IHK für Oberfranken Bayreuth mit einem Umsatzrückgang abschließen werden. Insgesamt rechnen 55 Prozent mit Rückgängen im Vergleich zu 2019, davon sogar 22 Prozent mit Minderungen von mehr als einem Viertel des Umsatzes. Auf der anderen Seite kann rund ein Viertel ihre Geschäfte konstant halten und weitere 17 Prozent erwarten steigende Umsätze in diesem Jahr.

Die Investitionsbereitschaft steigt wieder spürbar, Unternehmen mit steigenden und sinkenden Investitionen halten sich fast die Waage. Auch die Mitarbeiterzahl wird, so die Einschätzung der Unternehmen, im Saldo nahezu ihren Stand halten. "Unter den gegebenen Umständen sind das keine schlechten Nachrichten", stellt der Vizepräsident klar.

"Wir sind in der Region stark auf Grenzpendler aus Tschechien angewiesen", betont Strunz. "Sie sind ein bedeutender Faktor in vielen Bereichen, von der Gastronomie über das Gesundheitswesen bis zur industriellen Produktion. Die Verunsicherungen, ob und unter welchen Bedingungen diese wichtigen Fachkräfte weiter zu uns kommen können, hat viele Unternehmen belastet. Wir haben gut mit den verschiedenen staatlichen Stellen, mit tschechischen Behörden und mit unserer IHK zusammengearbeitet und Lösungen gefunden."

Die Einbrüche im internationalen Handel und das Stocken von Lieferketten haben vor allem der Industrie und dem Handel schwer zugesetzt. Hier musste jeder individuelle Lösungen finden, meint Strunz. "Rückmeldungen zeigen, dass das gut geklappt hat und unsere Unternehmen wieder handlungsfähig sind. Besonders stolz bin ich, dass viele Unternehmen aus unserer Region wichtige Beiträge zum Schutz in der Pandemie leisten konnten." Eine große Auswahl an Schutzabtrennungen und Schutzmasken werde in der Region produziert - "ein Erbe unserer Geschichte als führende Textilregion in Deutschland. Strunz dankt allen Unternehmern aus der Region, die bisher "bei der Bewältigung der Krise so gut agiert und auch konkrete Lösungen realisiert haben". red

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