Hof Krisenkonzept für Alex-Züge greift

Werner Rost
Wie die Statistik zeigt, sind die Alex-Züge seit dem "Krisengipfel" am 21. Dezember an den meisten Tagen zuverlässiger unterwegs als unmittelbar nach dem Betriebsstart am 10. Dezember. Die Grafik zeigt die Durchschnittswerte aller Züge an einem Tag. Dabei gilt ein Zug als pünktlich, wenn er nicht mehr als fünf Minuten Verspätung hat. Foto: Werner Rost, Statistik: BEG München, Foto: Peter Ullmann

Auf der Expresszug-Linie Hof-München läuft der Verkehr jetzt zuverlässiger. Reisende müssen seltener auf den Zug warten.

 
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Hof/Marktredwitz/München - In den ersten beiden Wochen nach dem jüngsten Fahrplanwechsel im Dezember haben die Fahrgäste die Alex-Züge auf der Linie von Hof über Marktredwitz und Regensburg nach München als extrem unpünktlich erlebt. Obwohl die Züge in Hof auf den Zeigerschlag genau pünktlich abfuhren, erreichten sie die Landeshauptstadt oft mit mehr als einer halben Stunden Verspätung. Dabei war der häufigste Grund, dass die Züge oft lange in Schwandorf warten mussten, bis der zweite Zugteil aus Prag angekoppelt war. Die Folge: Viele Reisende aus Oberfranken kamen zu spät zu beruflichen Terminen in München an oder verpassten dort wichtige Anschlüsse.

Wie berichtet, fand drei Tage vor Weihnachten ein "Krisengipfel" statt, zu dem die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) die Verantwortlichen der Länderbahn nach München zitiert hatte. Die BEG plant, bestellt, finanziert und kontrolliert den Regionalverkehr im Freistaat. Wie die BEG nach dieser Sitzung mitteilte, liegen die Gründe für die Verspätung zu einem erheblichen Teil am Betriebsablauf der Länderbahn, aber auch an Langsamfahrstellen der DB Netz AG im eingleisigen Streckenabschnitt des Prager Zugteils zwischen Furth im Wald und Schwandorf. Die BEG machte die Länderbahn dafür verantwortlich, dass sie das Zugkonzept nicht vertragskonform umgesetzt hatte. Explizit warf die BEG der Privatbahn vor, dass in den Alex-Zugumläufen zwischen Regensburg, Schwandorf und Pilsen zu wenig Diesel-Lokomotiven eingeplant waren.

Konkret wirkte sich folgende Situation in Tschechien auch auf die Alex-Züge von Hof nach München aus: Ein internationaler Alex-Zug von München nach Prag kommt zur geraden Stunde Minute 50 mit einer Diesellok in Pilsen an. Diese Lok soll jedoch bereits 20 Minuten später wieder den Gegenzug aus Prag von Pilsen nach Schwandorf befördern und dort die Waggons an den Alex-Zug Hof-München rangieren. Es hat sich gezeigt, dass der Lokwechsel in Pilsen in 20 Minuten nicht zu schaffen ist und dass man an diesem westböhmischen Bahnknoten eine zusätzliche Diesellok benötigt.

Wie Länderbahnsprecherin Christine Hecht dazu erläutert, mussten nach Absprache mit den Tschechischen Bahnen CD neue Dienstpläne für die Lokführer erstellt werden. Auch in Regensburg seien die Diesellok-Einsätze optimiert und die Dienstpläne angepasst worden.

Die BEG hat auf Anfrage der Frankenpost die Pünktlichkeits-Statistiken des Netzes "Alex-Nord" offen gelegt. Wie die Grafik zeigt, scheinen die Maßnahmen der Länderbahn zu greifen. Wenngleich es nach wie vor zu "Ausrutschern" kommt, wie am 3. Januar, als die Alex-Züge hohe Verspätungen einfuhren.

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