Der Bauträger steht fest: "Die Verhandlungen mit dem Generalunternehmer befinden sich kurz vor dem Abschluss, es geht nur noch um letzte Details", sagt Volkov. Das war bei der jüngsten Berichterstattung im September noch nicht der Fall gewesen. Hier sei man nun gemeinsam zu einer guten Lösung gekommen. Auch in Sachen Baugrund sei man hier einen Schritt weitergekommen: Die LIG hat das Gebäude Schillerstraße 17, in dem sich bislang die Mads Hausverwaltung befindet, erworben. Über das Gebäude Schillerstraße 15 - die Ratshalle - liefen gerade Verhandlungen. Ursprünglich wollte man die Baustelle um besagtes Haus herum anlegen, möglicherweise zeichnet sich aber ein Verkauf ab - und damit der Abriss.
Der Zeitplan ist noch erfüllt: Derzeit planen die Beteiligten mit einer Eröffnung im Herbst 2020, nach momentanem Stand könne man das gut erreichen. "Wenn jetzt alles gut läuft, können wir nach dem Winter die Baustelle einrichten", sagt Volkov. Dem zuvor gingen noch die Planung für die benötigten Einzelteile aus Beton und deren Produktion. Danach könne es auf der Baustelle losgehen.
Dass das Projekt bislang so lange auf sich warten lässt, hänge mit dem allgemeinen Ansatz der Luxembourg Investment Group zusammen, betont Volkov: "Unsere absolute Priorität ist es, dass sich die künftigen Mieter langfristig in der Galerie wohlfühlen. Wir wollen hier in sieben oder zehn Jahren keine Leerstände haben, weil wir falsch geplant haben." Daher plant man lieber länger, damit sichert man sich lieber juristisch unanfechtbar ab, damit nehme man jeden Änderungswunsch von Beteiligten auch in letzter Minute noch an - und nimmt in Kauf, dass sich das ganze Projekt wieder nach hinten verschiebt. "Das Hauptproblem, aus dem Shoppingcenter bankrott gehen, ist Leerstand. Und der Hauptgrund für diesen Leerstand sind Planungsfehler", blickt er auf den Markt in Deutschland. "Ich will mir in sechs Jahren nicht die Frage stellen lassen müssen, warum wir damals nicht noch sechs Monate länger geplant haben, um das zu vermeiden."
Die Zusammenarbeit mit den Behörden laufe in einer beispiellos guten Art und Weise ab, betont Vladimir Volkov. "Das habe ich in dieser Form noch nirgends erlebt", lobt er vor allem die Stadt Hof und den Oberbürgermeister. So schmerzten ihn Aktionen wie jüngst das aufgestellte Schild "Mount Mc Fichtner": "Gerade er tut wirklich alles dafür, die Galerie zu verwirklichen." In Sachen Busbahnhof sei man sich schon lange einig mit Stadt und Stadtwerken, auch in puncto Aufwertung der Bismarckstraße seien einige Ideen im Gespräch. Zu den Aufgaben, die sich Volkov für die nächste Zeit auf die Fahnen geschrieben hat, gehört das Zugehen auf den Hofer Einzelhandel: "Die Anliegen des Hofer Handels müssen sehr ernst genommen werden", sagt er. Und betont dabei: "Wir betreiben keine Akquise unter den Hofer Geschäftstreibenden, um ihnen Plätze in der Hof-Galerie anzubieten." Potenzielle Mieter, die ihr Interesse bekundeten, kämen mit überwiegender Mehrheit von außerhalb.
Die Vermietung laufe sehr gut, sie habe einen Stand erreicht, mit dem man sehr zufrieden ist, betont Volkov. Er betont: "Wir mussten keine Mieter überzeugen, nach Hof zu kommen: Sie haben alle von sich aus angefragt." Und da spreche man durchaus auch von großen internationalen Ketten mit Sitz in den USA und sonst wo auf der Welt: "Sie haben Hof als Standort überprüft, sie wollen hierher - und sie wissen, was sie tun." Mehr als 65 Prozent der Fläche sind vermietet; seit dem letzten Stand vom September ist noch ein großer Textilhändler hinzugekommen, eine weitere Vertragsunterzeichnung steht in diesen Tagen an. Und mit Baubeginn wachse, das ist Gesetz in der Branche, bekanntlich noch einmal das Interesse an einem Vorhaben. "Die Vermietung ist überhaupt nicht das Problem", sagt Vladimir Volkov.
Bleibt wieder die Zeitschiene: "Wir möchten, dass die Galerie zukunftsfähig für die nächsten 30 Jahre wird", betont er. Und zwar in der bestmöglichen Variante für alle Beteiligten - allen vorneweg für die Geschäftstreibenden. "Die Mieter sind die eigentlichen Investoren, sie werden die Galerie in den nächsten Jahren abbezahlen." Im Durchschnitt handle man derzeit Mietverträge auf zehn Jahre aus, doch solle das Haus viel länger lebendig sein. So verwundere ihn, trotz aller Vorgeschichte, welche Schlüsse viele Hofer immer wieder aus einer Verzögerung ziehen: "Die Frage, ob die Galerie kommt, stellt sich für mich gar nicht. Sie wird kommen." Doch man arbeite Tag und Nacht daran, nicht nur eine normale Variante, sondern die bestmögliche Variante der Hof-Galerie auf die Beine zu stellen. Dafür nehme man auch in einem gewissen Rahmen Verzögerungen in Kauf. Und jener Rahmen, das betont Volkov, sei momentan noch nicht überspannt.