Hof Lichtblicke beim Hofer Bismarckturm

Von Lisbeth Kaupenjohann
Von außen wirkt der Bismarckturm mit seinen Granitsteinen trutzig und stabil. Erst auf den zweiten Blick sind Schäden zu erkennen. Doch im Innern ist der Turm aus Ziegeln gemauert, die bereits stark gelitten haben. Auch die fünf Treppenläufe aus Eisenbeton, die zur zweiten Aussichtsplattform führen, sind in Mitleidenschaft gezogen. Über 25 Stufen gelangt man zur dritten Aussichtsplattform. Foto: Andreas Geisser

Es tut sich was in Sachen Bismarckturm. Neben einer EU-Fördermaßnahme stehen jetzt auch Mittel vom Bund zur Erhaltung von Kulturdenkmälern zur Debatte.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Hof - Der 100 Jahre alte Bismarckturm, eines der Wahrzeichen der Stadt, ist seit Jahren baufällig und deshalb seit 2011 geschlossen. Sehr zum Ärger der Besucher, hat man doch von der Plattform des 25 Meter hohen Turms einen der schönsten Blicke auf Hof und die Umgebung. Seit Langem drängen Bürger auf eine Sanierung, doch hat es bisher am Geld gefehlt.

Seit Kurzem ist Bewegung in die Diskussion gekommen. Die Gründung eines Fördervereins wäre eine Möglichkeit, die Sache voranzutreiben, konnte aber noch nicht realisiert werden. Im Haushalt der Stadt Hof tauchte der Bismarckturm 2015 als Maßnahme auf, wurde allerdings als "nicht dringlich" eingestuft. Die Stadtverwaltung erwägte zuletzt, europäische Mittel zu beantragen.

Auf die Möglichkeit, Bundesmittel aus dem Programm "National wertvolle Kulturdenkmäler" zu bekommen, hat der Bundestagsabgeordnete und haushaltpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Kahrs, nun aufmerksam gemacht. Er besichtigte auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Petra Ernstberger mit SPD-Landtagsabgeordnetem Klaus Adelt, Bürgermeister Florian Strößner, dem Fachbereichsleiter Hoch- und Tiefbau, Herbert Groh, und einigen Stadträten den Turm. Kahrs, in der Fraktion für den Bereich Denkmalschutz zuständig, hält eine 50-prozentige Förderung aus Bundesmitteln für möglich und empfahl der Stadt Hof, sich zu bewerben. Die Stadtverwaltung begrüßt in einer ersten Reaktion die Aussage Kahrs. Wie Sprecher Rainer Krauß mitteilte, werde man sich bemühen, mögliche Förderszenarien bestmöglich zu kombinieren, so dass eine Sanierung bald erfolgen kann.

Mit Kosten in Höhe von 335 000 Euro wird gerechnet. Zuletzt stand ein sogenanntes Spiegel-Projekt mit Karlsbad zur Diskussion. Für gemeinsame Projekte gibt es Fördergelder aus einem EFRE-Programm der EU. Karlsbad hat mit dem "Goethe-Blick" ein ähnliches Sanierungsprojekt. "Das Spiegelprojekt setzt voraus, dass beide Seiten sowohl bauliche Maßnahmen wie auch grenzüberschreitende kulturelle Veranstaltungen durchführen", erläutert Susanne Groh von der Medienstelle. Sie verweist auf Möglichkeiten in Verbindung mit der wiederbelebten Bahnstrecke. Es bestehe noch die Möglichkeit einer Förderung in Höhe von 400 000 Euro durch Bundesmittel, wenn Kommune und Land denselben finanziellen Anteil leisten. Es gelte jetzt, die Fördermöglichkeiten zu prüfen und abzuwägen.

Der Zahn der Zeit nagt

1914 begannen die Arbeiten für den Bau des Bismarckturms am Rosenbühl. Die Einweihung erfolgte im Mai 1921.

1995/96 wurde der Turm generalsaniert. Ein Blitzeinschlag beschädigte 2004 den Turmkopf. Zehn Jahre später stellte man erneut Schäden durch Feuchtigkeit und Frost fest. Putz brach herunter. Das führte im April 2011 zur Schließung.

2012/2013 ließ die Stadt die Bausubstanz untersuchen und analysieren. Eine Vollsanierung wurde damals auf rund 330 000 Euro veranschlagt.

Bilder