"Ich halte Schmierereien auf dem Schulgelände grundsätzlich für problematisch", sagt Michael Wagner, Chef des Gymnasiums. Wenn sie zudem politisch motiviert seien, sei das "natürlich besonders problematisch", sagt der Schulleiter. Im konkreten Fall geb es zwar keine Direktive an Lehrer, das im Unterricht anzusprechen, aber er gehe davon aus, dass es durchaus angesprochen werde. Hinweise, dass Schüler des Reinhart-Gymnasiums beteiligt sind, gibt es übrigens nicht.
Wobei Michael Wagner kein ausgemachter Gegner von Graffiti ist. Teile des Pausenhofs hat vor Jahren ein talentierter Schüler mit seinen Spraydosen geschmückt. "Das haben wir auch wieder etwas auffrischen lassen", sagt Wagner. Was nun illegalerweise hinzugekommen ist, sei mittlerweile zum Teil entfernt. "Wir haben die Sache auch sofort an den Sachaufwandsträger gemeldet", betont der Schulchef.
Damit ist die Stadt im Spiel. Sie hat, wie Wagner weiß, rechtliche Schritte eingeleitet. Und darin hat die Kommune eine unliebsame Routine entwickelt. 163 Fälle von Graffitis hat die Stadt im vergangenen Jahr aufgelistet, 15 000 Euro hat die Beseitigung der Schmierereien gekostet. Und Hof ist motiviert, die Täter zu überführen. 1000 Euro Belohnung hat sie zuletzt Zeugen versprochen, die zur Lösung eines Falls beitragen.
Die Polizei nennt die Graffitis an der Schule "politisch motivierte Schmierereien". Und mit dem "ACAB" wird die Polizei selbst angegangen. Ist "Bastard", gerichtet an die Polizei, eine Beleidigung im juristischen Sinn? "Leider nein", sagt dazu Heiko Mettke, Sprecher der Hofer Polizei. Es handele sich nur um eine "Allgemeinbeleidigung", hätten Gerichte befunden. Mettke: "Solange kein Polizist direkt so bezeichnet wird, ist das nicht strafbar."