Konradsreuth Mehr Platz für kleine und große Kinder

Helmut Engel

Konradsreuth erweitert sein Betreuungsangebot. Drei Krippengruppen, vier Kindergartengruppen und 60 Plätze für die Schülerbetreuung sollen entstehen.

 
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Konradsreuth - Der Gemeinderat Konradsreuth hat sich erneut mit der Kinderbetreuung befasst. Die Krippenplätze reichen nicht mehr aus, eine weitere Gruppe ist vonnöten. Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, dass künftig drei Krippengruppen mit insgesamt 45 Kindern eingerichtet werden, sowie vier Kindergartengruppen mit insgesamt hundert Kindern und 60 Plätze für die Schülerbetreuung. Im April hatte die Gemeinde bei allen Eltern mit Kindern zwischen null und zehn Jahren per Fragebogen eine Bedarfserhebung durchgeführt. Das Ergebnis stellte Viktoria Horn von der Kommunalen Jugendarbeit vor. Von den 232 versandten Fragebögen seien 141, das sind etwa 60 Prozent, zurückgekommen. Deshalb müsse man den tatsächlichen Bedarf mit einem Multiplikationsfaktor von mindestens 1,6 berechnen. Auch müsse man befürchten, dass nicht alle Eltern den umfangreichen Fragebogen und dessen Bedeutung für die Planungen der Gemeinde erfassen konnten. Gleichzeitig gab es in der Schule eine Umfrage zur Offenen Ganztagesschule (OGTS).

Zurzeit gibt es zwei Krippengruppen mit jeweils zwölf Kindern, vier Kindergartengruppen mit je 25 Kindern, zwei OGTS-Kurzzeitgruppen (bis 14 Uhr) mit zwölf bis 35 Schülern und eine OGTS-Langzeitgruppe (bis 16 Uhr) mit 14 bis 25 Schülern.

Die Fragebogenaktion hat ergeben, dass eine weitere Krippengruppe notwendig sei und dass sich die Eltern mehr Flexibilität bei der Schulbetreuung, besonders flexiblere Abholzeiten, wünschen. Dies wäre bei der Einrichtung eines Kinderhorts möglich, den sich mehrere Eltern wünschen. Für den Kinderhort müssten die Eltern Gebühren bezahlen und für die Verwaltung fiele mehr Arbeit an. Die OGTS ist kostenlos, allerdings seien hier mindestens 14 Schüler notwendig, um eine Förderung zu bekommen. Momentan würden für die Kurzgruppe 35 Anmeldungen und für die Langgruppe lediglich elf Anmeldungen vorliegen. Die endgültigen Zahlen könnten sich jedoch dann noch ändern, wenn die Stundenpläne für das Schuljahr 2020/21 vorliegen.

"Wir müssen versuchen, für alle Eltern ein bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen", so Bürgermeister Matthias Döhla. Flexible Zeiten für die Abholung nach der Schulbetreuung könne es nicht geben, da die OGTS Schule sei. Die OGTS koste die Gemeinde jährlich 75 000 Euro. Wer bis 16 Uhr gebucht hat, kann seine Kinder nicht schon um 14 Uhr abholen. Bei einem Hort sei hier eine größere Flexibilität möglich. Weiter sei es für Döhla nicht denkbar, dass bei der Kurzgruppe nach der Pause und dem Mittagessen noch eine Hausaufgabenbetreuung möglich sei. Dafür würde die Zeit nicht ausreichen.

Notwendig sei eine weitere Krippengruppe, "hier besteht schon heute ein Rechtsanspruch", so der Bürgermeister. "Und wenn wir nicht genügend Plätze haben, reagieren die Eltern und wir müssen dann an andere Gemeinden zahlen." Jetzt könne man noch planerische Änderungen am neuen Wilhelm-Löhe-Kindergarten vornehmen, um eine weitere Krippengruppe zu ermöglichen.

Roland Müller wollte wissen, ob für 60 Schüler der Raum zur Schülerbetreuung ausreicht. Dies sei möglich, erklärte Döhla, man habe auch zurzeit 61 Schüler in der Betreuung.

Für die Schülerbetreuung soll in Zusammenarbeit mit der Grundschule und der Gemeindejugendarbeit ein bedarfsgerechtes Angebot geschaffen werden. Dies würde vom zukünftigen Stundenplan, den Anmeldezahlen und den Fördermöglichkeiten abhängen. Helmut Engel

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