Hof Musik an der frischen Luft

So nah waren sich die Hofer Symphoniker vor der Pandemie. Am nächsten Wochenende dürfen sie immerhin wieder einmal alle zusammen spielen. Foto: pr

Die Hofer Symphoniker geben am Eisteich vier Konzerte. Das Open Air erlaubt ihnen, nach Monaten wieder als große Einheit zu spielen.

 
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Hof - Endlich wieder das Ganze. Seit Monaten ist den Bläsern der Hofer Symphoniker oft nur das Üben in privater Zurückgezogenheit geblieben. Die Kollegen mit den Bogen in der Hand haben inzwischen vor Publikum gespielt; in Kammeratmosphäre zwar, aber in der Corona-Zeit ist schon das ein Privileg. Jetzt kommt wieder die ganze Kraft eines Orchesters ins Spiel. Vier Konzerte geben die Symphoniker an zwei Tagen. "Klassik am Eisteich" heißt das Event, je 200 Zuhörer können dort, wo winters die Kinder Schlittschuh laufen, immergrüne Klassik hören.

Termine

"Klassik am Eisteich" mit den Hofer Symphonikern ist zu erleben am Samstag, 18. Juli, um 17.30 und um 20 Uhr sowie am folgenden Sonntag ebenfalls um 17.30 und 20 Uhr. Es gibt keine Abendkasse. Die Leitung hat Johannes Wildner. Das Orchester musiziert nochmals draußen am Donnerstag, 23. Juli, um 19 Uhr auf dem Rathaushof in Schwarzenbach an der Saale. Es gelten die üblichen Hygiene-Vorschriften, bis zum nummerierten Platz besteht Maskenpflicht.


"Wir wollen einen positiven Ausklang nach dieser besonderen Spielzeit bieten", sagt Intendantin Ingrid Schrader. Konzerte waren ausgefallen, weitere waren nur im Kleinformat möglich. Die Symphoniker mussten darben, das Stammpublikum ebenso. Jetzt nicht mehr. Ins Programm nehmen die Musiker unter anderem Mozarts Ouvertüre "Zauberflöte", Rossinis Ouvertüre zur "Diebischen Elster", Johann Strauss’ (Sohn) "Kaiserwalzer", Tschaikowskys "Blumenwalzer" und Smetanas "Moldau". "Sommerlich" nennt Schrader die Auswahl. Sie ist heilfroh, dass der Freistaat die Obergrenze bei Open-Air-Veranstaltungen auf 200 heraufgesetzt hat. Als das fix war, machten sich die Symphoniker auf die Suche und waren schnell zur Anlage am Eisteich gelangt. Der Charme des Ganzen liegt auch daran, dass das Konzert damit im Freien stattfinden kann, aber ein Dach vor Regen oder praller Sonne schützt. Seit heute gilt sogar eine Beschränkung auf 400 im Außenbereich, die Symphoniker bleiben aber schlicht aus Platzgründen bei 200.

Sollten die Karten verkauft werden, würden 800 Menschen die Musik hören, das sind etwas mehr, als im Stammsaal in der Freiheitshalle sitzen. "Wir verfolgen mit dem Konzert am Eisteich nicht in erster Linie wirtschaftliche Interessen", sagt die Intendantin. Sich endlich wieder als Ganzes zu präsentieren, das sei viel wichtiger in dieser Zeit.

Wie es weitergehen wird mit dem Spielplan der Symphoniker, ist noch keinem klar. Ingrid Schrader kann daher noch nichts Konkretes verkünden. Das Orchester gehe mit der Planung der neuen Spielzeit vom Status quo aus. Und der hindert die Musiker daran, an die Zeit vor Corona anzuknüpfen. "Wir sind im Kontakt mit den Dirigenten und Solisten", sagt Schrader. Sehr flexibel müssen alle sein. Was die Staatsregierung wann neu regelt, weiß heute auch ein Markus Söder nicht exakt. Schrader: "Wir planen lieber mit strengeren Vorgaben. Kurzfristig etwas zu lockern, ist leichter, als die Regeln wieder zu verschärfen."

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