Oberkotzau Oberkotzau: Mehr Platz für Wohnmobile

Das Sevicegebäude des Wohnmobilstellplatzes wird bei der Erweiterung eine zentrale Rolle spielen. Foto: Uwe von Dorn

Die Gemeinde will den Stellplatz am Summa-Park erweitern. Die Bauausschuss-Mehrheit stimmt zu; aus SPD und UWO kommen allerdings reichlich Einwände.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Oberkotzau - Der Oberkotzauer Wohnmobilstellplatz ist bei Urlaubern beliebt und stark frequentiert. Deshalb hat die CSU-Gemeinderatsfraktion, wie berichtet, im Oktober beantragt, den Platz zu erweitern. Die Mehrheit des Bauausschusses folgte am Dienstag diesem Ansinnen nach ausführlicher Diskussion.

Bürgermeister Stefan Breuer bestätigte zum Auftakt, dass der Stellplatz immer wieder Lob und gute Bewertungen in einschlägigen Fachmagazinen und von Urlaubern erhalte; Breuer verlas als Beispiel ein Schreiben von Besuchern aus Koblenz.

Nach dem Antrag der CSU, berichtete Stefan Breuer, habe sich die Verwaltung Gedanken gemacht, wie der Platz erweitert werden könnte, und Kontakt zu den Fachstellen wie Wasserwirtschaftsamt, Landratsamt und Regierung von Oberfranken aufgenommen. Ergebnis: Eine Erweiterung ist grundsätzlich machbar; die Gemeinde sollte das Vorhaben weiter verfolgen.

Alexander Vogel von der Bauverwaltung erläuterte Einzelheiten. Als Standort biete sich die bisherige Parkplatzfläche östlich des Wohnmobil-Servicegebäudes an. Sechs weitere Reisemobilplätze mit einer Größe von jeweils 13 mal 5,5 Meter könnten dort geschaffen werden, mit mindestens drei Energieversorgungssäulen. Ein Baum müsste weichen, könnte aber versetzt werden. Die Kosten betrügen grob geschätzt 50 000 bis 60 000 Euro.

Zwölf Parkplätze würden wegfallen, teilte Alexander Vogel auf Nachfrage von Johannes Schnabel (UWO) mit. Bürgermeister Breuer erklärte dazu, dass es am Fernwehpark ausreichend Ersatz gebe. Schnabel befürchtete jedoch, dass der erweiterte Wohnmobilplatz "ein Problem für die Anwohner" werden könnte, zumal durch das neue Baugebiet "Schwesnitztalblick" der Autoverkehr zunehmen werde. Stefan Büchel (CSU) hielt dagegen, dass die zur Disposition stehenden Parkplätze eigentlich für Besucher des Summa-Parks gedacht seien. Von Anwohnern würden sie kaum genutzt.

Dennoch sprach sich Johannes Schnabel dafür aus, vor einer Erweiterung abzuwarten, ob der gegenwärtige Trend zu Wohnmobilen, der auch durch Corona bedingt sei, anhält. "Wir haben doch keine zeitliche Not." Auch SPD-Rat Werner Denzler riet, nichts zu übereilen. Die geplante Erweiterungsfläche liege direkt an der Zufahrtsstraße, was wenig attraktiv sei. Denzler meinte sogar: "Wir zerstören große Teile unseres schönen Parks" - was ihm Widerspruch von Stefan Büchel einbrachte. Denzler beantragte dennoch, der Bauausschuss sollte vor einer Entscheidung die Örtlichkeiten besichtigen. Dafür erhielt er auch Zustimmung aus den CSU-Reihen, der Antrag wurde jedoch mit sechs zu fünf Stimmen abgelehnt.

Frank Bürger von der SPD schlug vor, die Erweiterung lieber "nach hinten" zu verlagern, also auf die Parkplätze am Fernwehpark. Damit konnte sich der Bürgermeister nicht anfreunden. An diesem Standort wäre ein zusätzliches Service-Gebäude notwendig. Sinn des Vorhabens sei ja auch, das bestehende Gebäude noch besser und wirtschaftlicher auszulasten. Mit Fördergeldern brauche man bei einem Standort im hinteren Bereich des Parks nicht zu rechnen, betonte Breuer. Erich Pöhlmann betonte für die CSU, grundsätzlich sei die Erweiterung wünschenswert, um die Kapazität zu erhöhen und das Betriebsgebäude besser auszulasten. "Wir sollten die Chance nutzen." Die Alternativvorschläge würden wenig Sinn machen; der Straßenverkehr werde trotz des neuen Wohngebiets "überschaubar" bleiben, meinte Pöhlmann. Die Finanzierung sei wohl 2022/23 zu realisieren.

Schließlich beschloss der Ausschuss mit acht zu drei Stimmen, dass die Gemeinde das Vorhaben auf dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Standort weiter vorantreibt. Werner Denzler von der SPD stimmte mit den beiden UWO-Vertretern dagegen.

Autor

Bilder