Oberkotzau Oberkotzau plant Ausbau der Kinderbetreuung

Lothar Faltenbacher
Oberkotzau plant Ausbau der Kinderbetreuung Quelle: Unbekannt

Die Gemeinde stellt den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen fest. Neben vier Gruppen in der Kinderkrippe plant die Kommune mit sieben Kindergarten- und sechs Hortgruppen.

 
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Oberkotzau - Die Marktgemeinde Oberkotzau will unterhalb der Schule einen neuen Kinderhort bauen. Wie berichtet belaufen sich die Kosten für dieses Projekt auf etwa 3,8 Millionen Euro. Bürgermeister Stefan Breuer nannte in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kultur, Jugend, Familien und Senioren die Festlegung eines Bedarfs für die Kinderbetreuung als wichtiges Instrument für den Erhalt von Fördergeldern zum Bau des Kinderhorts. "Im Ergebnis brauchen wir vier Gruppen in der Kinderkrippe, sieben für den Kindergarten und sechs für den Hort zur Betreuung der Schulkinder." Diesem Bedarf stimmten die Mitglieder des Ausschusses geschlossen zu.

Als Basis für die Bedarfsermittlung bezeichnete Breuer neben Elternbefragungen die Geburtenzahlen der vergangenen Jahre sowie die Entwicklung des Neubaugebiets. "Mit dem errechneten Bedarf an Kinderbetreuungseinrichtungen wären wir sehr gut ausgestattet", sagte der Bürgermeister mit Blick auf die Entwicklung Oberkotzaus als familienfreundliche Kommune. Die katholische Kirche als Träger trägt Breuer zufolge diese Entwicklung mit, besonders im Kindergartenbereich sei eine Erweiterung um eine weitere Gruppe wichtig, "da wir in den vorhandenen sechs Gruppen bereits Notplätze einrichten mussten".

Im Bereich der Schulbetreuung soll neben dem Bau einer Einrichtung mit fünf Gruppen eine weitere Gruppe in der Trägerschaft der evangelischen Kirche bleiben. In ersten Gesprächen hat die Fachaufsicht im Landratsamt Hof Stefan Breuer zufolge diese Bedarfsplanungen unterstützt: "Diese Anpassung im Bereich der Kinderbetreuung wäre eine deutliche Aufwertung für Oberkotzau." Auf die Anregung von UWO-Rat Johannes Schnabel zur Schaffung von Ganztags-Betreuungsplätzen als Alternative zur Hort-Lösung regte an, auch über eine Ganztagsbetreuung nachzudenken, antwortete der Bürgermeister: "Es gibt zu diesem Thema, auch im Landkreis Hof verschiedene Ansätze." Einige Kommunen hätten Ganztagsschulen für ihre Kinder eingerichtet, was den Vorteil für die Eltern hätte, dass dieses Konzept kostenlos sei. "Wir haben das in Oberkotzau bereits versucht, dieser Ansatz ist jedoch gescheitert, weil zeitlich vor allem abends und während der Ferien die Betreuung nicht möglich ist", betonte Bürgermeister Breuer. "Die Eltern in unserer Gemeinde haben stets Wert auf Qualität gelegt und waren deshalb dazu bereit, Beiträge für die Betreuung ihrer Kinder zu bezahlen." Außerdem finde bei den Eltern in Oberkotzau eine verpflichtende Ganztagsschule nicht ausreichend Zustimmung, "die Pflicht, ihre Kinder auch nachmittags zwingend in die Schule zu bringen, wollten unsere Eltern nicht". Außerdem, befürchtet Stefan Breuer, würde die Einführung einer Ganztagsschule das Vertrauen der Träger von Horteinrichtungen beschädigen: "Die haben im Glauben an die Verlässlichkeit unserer Entscheidung für die Horte investiert und entsprechende Fördermittel bekommen, die auf einem langfristigen Betrieb basieren. Wir würden mit einer Ganztagsschule in Oberkotzau Konkurrenz zwischen den Betreibern anheizen." Letztendlich sei die Einführung einer Ganztagsschule in der Entscheidung der Schulleitung. Markus Retsch, SPD, bedauerte "unterschiedliche Bildungssystem schon innerhalb eines Landkreises, wir sollten bei der Bildung unserer Kinder alle an einem Strang ziehen".

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