Oberkotzau Oberkotzau stellt Tauschflächen bereit

Für den Bau der Orts- umgehung laufen die Grundstücksverhandlungen. Der Bauausschuss beschließt: Die Gemeinde verkauft dem Freistaat Flächen für Landwirte.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Oberkotzau - Das Staatliche Bauamt Bayreuth führt zurzeit die Grunderwerbsverhandlungen für den Bau der Ortsumgehung Oberkotzau. Mehrere betroffene Landwirte wollen ihre Grundstücke, auf denen die Trasse verlaufen soll, nicht verkaufen, sondern lieber gegen andere tauschen. Deshalb hat das Bauamt bei der Marktgemeinde angefragt, ob sie grundsätzlich bereit sei, Tauschflächen zur Verfügung zu stellen und an den Freistaat zu verkaufen. Darüber hat der Bauausschuss in seiner Sitzung am Dienstagabend beraten.

Das Ansinnen des Bauamts sei keine Besonderheit, sagte Bürgermeister Stefan Breuer. Die Gemeinde habe fünf zum Verkauf geeignete Grundstücke klassifiziert.

Bedenken äußerte Erik Winterling (UWO), der einen "Flickenteppich" befürchtete. Die Gemeinde stelle etwa acht Hektar zur Verfügung, das sei zu knapp bemessen. "Kein Landwirt will bloß ein Fleckerla haben", argumentierte der UWO-Rat. Die Gemeinde solle "aktiver werden" und etwa 20 Hektar anbieten.

Zwischen dem Bürgermeister und Erik Winterling entwickelte sich daraufhin ein längerer Disput, letztlich ohne Annäherung. Breuer konnte Winterlings Einwände "nicht nachvollziehen", wie er sagte. "Das ist doch alles längst geklärt." Die Grundstücksverhandlungen seien Sache des Freistaats, und da werde sich die Gemeinde nicht einmischen: "Wir reden heute über diese fünf Flächen, und dazu ist ein Grundsatzbeschluss zu fassen." Winterling beharrte darauf: "Es geht mir nicht weit genug, wenn die Gemeinde einfach sagt, das geht nur das Staatliche Bauamt was an."

CSU-Rat Thomas Groh warf ein, es handele sich nicht um wertvolle gemeindliche Grundstücke. Auf die Frage von Johannes Schnabel (UWO) nach dem Verkaufspreis versicherte der Bürgermeister, die Preise würden "deutlich über dem Gutachterwert liegen". Volker Dittmar (CSU) erachtete es als nicht sinnvoll, dass die Gemeinde auch eine Fläche zum Kauf anbiete, auf der sie bereits eine Stichstraße zur weiteren Wohnerschließung gebaut habe. Der Bürgermeister bestätigte, dies betreffe das Areal an der Goethestraße. Allerdings sei dort für die nächsten Jahrzehnte keine Erweiterung der Wohnbebauung zu erwarten.

Schießlich stellte Stefan Breuer die fünf Grundstücke einzeln zur Abstimmung. Der Ausschuss stimmte mehrheitlich bei jeweils zwei beziehungsweise drei Gegenstimmen zu, diese Flächen bei Bedarf an den Freistaat zu verkaufen. Unter einer von ihnen verläuft die Wasserleitung nach Wustuben. Die Gemeinde sichert sich die Leitung für die Zukunft mit einer Dienstbarkeit.

Autor

Bilder