Hof Polizei fehlt Personal für Kontrollen

Falschabbieger machen Ärger auf und an der Ernst-Reuter-Straße. Doch die Polizei kann dagegen wenig tun. Ein Lichtblick: Die Wunsiedler Straße wird heute wieder freigegeben.

 
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Hof - Über kaum etwas diskutieren die Hofer dieser Tage so hitzig wie über die Baustellen in Hof und den Verkehr auf einer ihrer Hauptverkehrsadern, der Ernst-Reuter-Straße. Wegen der Sanierungsarbeiten, die auf einem Abschnitt der B 15 momentan im Gange sind, geht es dort in beiden Richtungen nur einspurig vorwärts. An wichtigen Kreuzungen gelten andere Regeln als sonst - so darf man von manchen Nebenstraßen nicht mehr auf die Ernst-Reuter-Straße abbiegen und umgekehrt. Gerade im Berufsverkehr kommt es häufig zu Stauungen.

Hinweis zu Parkverboten

Sowohl rund um das Volksfestgelände als auch in der Richard-Wagner-Straße stehen derzeit mobile Halteverbotsschilder, welche die sonst gültigen, nicht extra abgedeckten Parkschilder mit dem weißen "P" auf blauem Grund außer Kraft setzen. Wie Jürgen Schmittgall berichtet, halte sich daran nicht jeder Autofahrer. Manch einer sehe die widersprüchliche Beschilderung und stelle sein Fahrzeug trotzdem ab. Das jedoch ist verboten: Das temporäre Halteverbot hat Vorrang.

Ärger provozieren Autofahrer, die dennoch in Richtungen abbiegen wollen, in die das Abbiegen derzeit verboten ist - zum Beispiel von der Jahnstraße aus Richtung Stadtmitte kommend nach links auf die Ernst-Reuter-Straße oder von der Ossecker Straße aus auf die Ernst-Reuter-Straße. Viele Linksabbieger bringen so in Stoßzeiten den Verkehr hinter ihnen zum Stocken. An der Freiheitshallen-Kreuzung ist es, wie berichtet, zudem während des Volksfestes verboten, aus Richtung des Theaters kommend nach rechts in Richtung Naila abzubiegen, um einen Rückstau wegen der vielen Fußgänger zu vermeiden.

Die Polizei steht dem weitgehend machtlos gegenüber. Jürgen Schmittgall, Verkehrssachbearbeiter der Polizeiinspektion Hof, erklärt auf Nachfrage der Frankenpost: "Wenn jemand sagt, auf der Ernst-Reuter-Straße gibt es Stau, dann müssen wir das akzeptieren. Verändern können wir daran nichts." Man wolle auch deshalb so wenig wie möglich in den Verkehr eingreifen, um diesen nicht noch zähflüssiger zu gestalten. Wolle die Polizei aktiv etwas tun, müsse sie die Ampeln ausschalten lassen und selbst den Verkehr regeln. "Aber eine funktionierende Ampel schaltet man nicht einfach so aus."

Vieles regle sich mit der Zeit von allein, glaubt der Verkehrsexperte. "Die Autofahrer sollten sich einfach entspannen, genügend Zeit einplanen und die entsprechenden Stellen möglichst weiträumig umfahren." Strafzettel zu verteilen, bringe nichts - "genauso wie bei Temposündern". Gefragt, ob man auf diese Weise nicht einfach vor den Problemen kapituliere, gesteht Schmittgall: "Dafür, die Kreuzungen zu kontrollieren, fehlen mir einfach die Kapazitäten." Ein Beamter, den er etwa an den Berliner Platz stellen würde, käme dort ja überhaupt nicht mehr weg. Die Kontrolle der Verkehrssituation in der Ernst-Reuter-Straße obliege allein den Streifenbesatzungen.

Immerhin wird am heutigen Mittwoch nach monatelanger Bauzeit die Wunsiedler Straße wieder freigegeben. Die Kreuzung von Wunsiedler Straße und Erlhofer Straße ist nun ein Kreisverkehr. Dass die Wunsiedler Straße somit wieder auf ganzer Länge befahrbar ist, könnte die Ernst-Reuter-Straße etwas entlasten: Wer aus Richtung Oberkotzau oder Schwarzenbach an der Saale die Hofer Stadtmitte erreichen möchte, muss dann nicht mehr erst auf die Bundesstraße fahren, sondern kann das wieder über Wunsiedler-, Hans-Böckler- und Marienstraße tun.

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