Hof Regenwetter: Nur wenige Besucher auf dem Hofer Herbstmarkt

Sarah Schmidt und Uwe von Dorn

Zum Auftakt des Hofer Herbstmarktes am Samstag hat das Wetter nicht mitgespielt - der Besuch war schwach. Am Sonntag war dann deutlich mehr los - obwohl die Geschäfte nicht geöffnet hatten.

 
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Hof - Zum ersten Mal seit Monaten war am Wochenende in der Hofer Innenstadt wieder etwas geboten. Der Hofer Herbst war die erste größere Veranstaltung seit dem Corona-Lockdown und fand unter strengen Hygiene-Auflagen statt. Doch zum Auftakt wurden die Händler und die Veranstalter enttäuscht: Am Samstag regnete es, die Besucher blieben aus. Die Händler ließen sich davon aber nicht unterkriegen. Die meisten zeigten sich glücklich, dass sie ihren Stand überhaupt aufbauen konnten. Viele Städte sagen ihre Herbstmärkte im Moment sicherheitshalber ab. Doch die Hofer Veranstalter waren mutig und wollten den Hofer Herbst auch in dieser ungewöhnlichen Zeit abhalten - auch wenn sie durch die Absage des verkaufsoffenen Sonntags Kompromisse eingingen. "Wir wollen etwas veranstalten, nur nicht zu groß", erklärte Uwe Voigt, Marktmeister der Stadt Hof, vor dem Wochenende.

Doch das schlechte Wetter hinterließ seine Spuren. Nicht alle der im Voraus geplanten 30 bis 35 Händler konnten kommen. "Acht haben leider kurzfristig absagen müssen", sagte Voigt am Samstag. Schließlich standen knapp über 20 Buden mit großem Abstand in einer Art Zick-Zack-Muster entlang der Altstadt und der Ludwigstraße. Schluss war schon in der Ludwigstraße auf Höhe der Karlstraße. Die Masken mussten die Passanten nur direkt vor den Buden aufziehen, und fast jeder Händler hatte Desinfektionsmittel für die Kundschaft aufgestellt.

Der Herbstmarkt fand erstmals als reiner Händlermarkt statt, ohne Biergartenbetrieb, Schaugeschäfte und Bühnen. Doch die Auswahl war vielfältig. Matthias Eck verkaufte Socken und Gürtel. Der Hofer Herbst war nicht der erste Markt, auf dem er seine Bude seit der Krise aufgestellt hat. "Die Hygienekonzepte sind überall recht ähnlich und funktionieren gut. Mittlerweile haben sich die Leute schon dran gewöhnt, dass es auch auf Märkten bei den Buden eine Maskenpflicht gibt", sagte er. Dieses Jahr will er zum 30. Mal auf den Hofer Weihnachtsmarkt kommen - wenn er stattfindet. Eck würde sich freuen, wenn er sein Jubiläum dieses Jahr im Winter feiern könnte, auch wenn unter anderen Umständen als üblich.

Für Alexander Häfner vom Oberkotzauer Geschäft Kräuter Häfner war der Hofer Herbst der erste Wochenendmarkt seit Corona. Sehr schade sei das schlechte Wetter zum Auftakt: "Die Leute sind eigentlich schon heiß auf Märkte und freuen sich, wenn was geboten ist." Zwei Damen aus Norddeutschland machten in Hof Halt; eine der beiden ist eine gebürtige Hoferin und wollte, dass ihre Freundin unbedingt mal die Hofer Bratwurst probiert. Trotz des Regens waren beide wohlgemut: "Es ist doch schön, wenn die Leute mal wieder einen Anlass haben, um in die Stadt zu gehen."

Einen Stand weiter, auch mit Bratwurst in der Hand, stand Maximilian Weber aus Hof. "Ich finde es super, dass mal wieder was los ist", sagte der junge Mann. "Ich habe mich darüber geärgert, dass die ganzen Volks- und Wiesenfeste ausgefallen sind." Er findet es gut, dass die Stadt mit dem Herbstmarkt auch testen wollte, wie gut sich das Hygiene-Konzept umsetzten lässt, um den Weihnachtsmarkt besser planen zu können. Maximilian Weber findet: "Für Hof wäre es sehr schade, wenn in diesem Jahr auch noch der Weihnachtsmarkt wegfällt."

Am Samstag hetzten die meisten Passanten noch durch die verregnete Buden-Allee, statt gemütlich zu schlendern. Nur im Umfeld der Bratwurstbuden blieben ein paar unter ihrem Regenschirm stehen. Am Sonntag schaute es besser aus. Die Hofer schlenderten bei trockenem, aber kühlem Wetter durch die Ludwigstraße zur Altstadt; man konnte entspannt einkaufen, die Corona-Regeln wurden eingehalten. Schade fand es so mancher Händler, dass die Ladengeschäfte nicht offen hatten, was sich auch auf den Umsatz negativ auswirkte. Auch einige Besucher fragten sich: "Warum macht man bei so einer Gelegenheit nicht sein Geschäft auf? Unter der Woche sind ja die Läden auch geöffnet."

Lutz Pfersdorf, Sprecher der Hofer Einzelhändler, hatte am 1. September beim Ordnungsamt wegen Corona den Antrag für einen verkaufsoffenen Sonntag zurückgezogen. Denn er wolle jedes Risiko ausschließen; er sah keine Möglichkeit, die Besuchermenge zu begrenzen und die Besucherströme zu lenken. "Ich denke, Hof sollte in diesem ganz speziellen Fall mit gutem Beispiel vorangehen", hieß es in seiner Begründung.

Zum Schluss zog Marktmeister Uwe Voigt doch eine gute Bilanz: "Leider hatten wir am Samstag schlechtes Wetter, der Sonntag war kalt. Aber man hat gesehen, dass doch einige Leute unterwegs waren. Und denen möchte ich wirklich danken, dass sie bei diesem schlechten Wetter den Markt besucht haben. Trotzdem war der Markt schön."

Bei Händler Michael Gehr überwiegt die Zuversicht: "Man kann sagen, das nächste Mal wird es wieder besser. Jetzt hoffen wir mal auf den Weihnachtsmarkt, falls er stattfinden sollte. Wir werden der Dinge harren und das Beste aus der Situation machen. Es bleibt uns ja sowieso nichts anderes übrig."

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