Hof Rosen für Rosa Opitz

Sabine Schaller-John
Thomas Etzel, stellvertretender Vorsitzender der Kreisvereinigung Hof-Wunsiedel der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) und Mitglied des Hofer Stadtrates für die Die Linke, würdigt das antifaschistische Engagement der Hoferin Rosa Opitz. Neben ihm Eva Petermann, die Vorsitzende der Kreisvereinigung Hof-Wunsiedel der VVN-BdA. Foto: Dirk John

Den Rosa-Opitz-Platz ziert eine weitere Rose. Sie soll an das antifaschistische Engagement und die sozialdemokratischen Überzeugungen der Hoferin erinnern.

 
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Hof - 112 Jahre alt wäre sie am Montag dieser Woche geworden - die Hoferin Rosa Opitz. Nach der überzeugten Sozialdemokratin und engagierten Widerstandskämpferin gegen das Hitler-Regime hat die Stadt Hof im Jahr 2018 den bis dahin namenlosen Platz vor der Christian-Wolfrum-Schule an der Leimitzer Straße benannt. Die Initiative für diese Namensgebung ging seinerzeit vom Hofer Frauennetzwerk aus, dem auch Eva Petermann, Vorsitzende der Kreisvereinigung Hof-Wunsiedel der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), angehört. Sie pflanzte zusammen mit Thomas Etzel, ihrem Stellvertreter beim VVN-BdA, der auch für die Partei "Die Linke" im Hofer Stadtrat sitzt, eine weitere Rose auf dem kleinen parkähnlichen Gelände des Rosa-Opitz-Platzes. Bereits zum 111. Geburtstag von Rosa Opitz im vergangenen Jahr waren zwei Stauden der rosablühenden Rose "Eden" gepflanzt worden.

Thomas Etzel erinnerte in einer kurzen Gedenkfeier an das Engagement von Rosa Opitz gegen den Faschismus. Mit dem Gedenken daran wolle man aber auch auf weniger bekannte Widerstandskämpfer aufmerksam machen. "Der Widerstand gegen den Faschismus aus den Reihen der Arbeiterschaft ist noch weithin unbekannt." Er verbinde sich oft nicht mit großen Namen, verdiene aber ebenfalls Anerkennung. Die VVN-BdA-Vertreter riefen auch dazu auf, den "innigen Humanismus", sagte Eva Petermann, für den Rosa Opitz stand, in die heutige Zeit zu tragen. "Man kann immer etwas tun", zitierte sie das Lebensmotto von Rosa Opitz und appellierte für ein Engagement zugunsten der Flüchtlinge im Lager Moria und die "Black Lives Matter"-Bewegung in den USA. Etzel forderte ein entschlossenes Handeln gegen den Abbau des Sozialstaats, Kinder- und Altersarmut und Aufrüstung. Vertreter der SPD, für die Rosa Opitz von 1952 bis 1966 im Hofer Stadtrat wirkte, waren nicht anwesend. Oberbürgermeisterin Eva Döhla musste sich wegen einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses entschuldigen. Auch SPD-Stadtratsmitglied Hülya Wunderlich, die im vergangenen Jahr als Rednerin anwesend war, konnte heuer nicht teilnehmen. Eva Petermann übermittelte aber Grüße von Helmut Opitz, dem einzigen Sohn von Rosa Opitz, der in Rosenheim lebt. Er sei hocherfreut über die Ehrung seiner Mutter, da ihr Wirken so nicht in Vergessenheit gerate.

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