Bleibt die Frage, warum sich jemand den Umstand macht, aus dem Vogtland herüberzukommen, statt seinen Biomüll einfach irgendwo im Wald ins Gebüsch zu kippen. Auf diese Frage hat auch Mirko Mutterer, Polizeihauptkommissar von der Polizeiinspektion Hof, keine Antwort. Nach der Anzeige des 1. FC Trogen gebe es bislang noch keine Hinweise. Zum Motiv des Täters könne man aber erst dann Aussagen treffen, wenn er ermittelt sei und Angaben zu der Tat gemacht habe. "Alles andere wären reine Mutmaßungen", erklärt Mirko Mutterer.
Die Aufklärungsquote bei einer solchen Ordnungswidrigkeit sei eher gering - dafür sind die Strafen umso heftiger: "Da sind Bußgelder bis 100 000 Euro möglich", informiert Mutterer und weist darauf hin, dass Abfälle nur in den dafür zugelassenen Anlagen oder Einrichtungen behandelt, gelagert oder abgelagert werden dürfen.
Auch Stefanie Schulze, Sprecherin des Landratsamtes Hof, stellt fest: "Wilde Müllablagerungen sind im Landkreis leider kein Einzelfall." Alleine in diesem Jahr seien dem zuständigen Fachbereich 120 Vorfälle gemeldet worden. Dazu zählten Müllablagerungen auf Privatgelände, an Containern, an Straßen oder auch im Wald. Hinzu komme eine nicht zu schätzende Dunkelziffer, da wohl nicht jeder Fall gemeldet werde.
"Müllsünder zu ermitteln ist sehr schwierig", weiß Stefanie Schulze. Daher bitte man die Bürger, wachsam zu sein. "Oftmals helfen Hinweise aus der Nachbarschaft, um die Täter zu ermitteln. Nicht selten finden sich auch im Müll Hinweise, die Rückschlüsse auf den Täter geben."
Der FC Trogen hat den Fall nun auf seiner Facebook-Seite öffentlich gemacht. Unter dem Titel "Schweinerei des Jahres" werden Bilder der Verunreinigungen gezeigt, und in einem Text wird der Täter ausdrücklich gewarnt: "Alle Fälle wurden bereits zur Anzeige gebracht." Außerdem habe man Überwachungskameras installiert. Und auch von anderen Vereinsmitgliedern wird das Areal nun verstärkt beobachtet. "Vielleicht hilft ja Kommissar Zufall, den Täter doch noch zu stellen."