Hof Startschuss für den "Outdoor-Parc Frankenwald"

Von Helmut Engel

Die dreigeteilte Anlage ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt. Nach zwei Jahren Vorbereitung ist sie nun eröffnet. Den Sportlern bietet sich ein wahres El Dorado.

 
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Münchberg - Der "OutdoorParc Frankenwald" ist eröffnet. Mit Stolz haben die Verantwortlichen das auf drei Standorte verteilte Gelände seiner Bestimmung übergeben. Der Park ist ein Gemeinschaftsprojekt von SG Gösmes-Walberngrün, FC Wüstenselbitz, Stadt Helmbrechts, Marktgemeinde Grafengehaig und den Landkreisen Kulmbach und Hof. In fast genau zwei Jahren wurde mit finanzieller Unterstützung des EU-Leader-Programms und der Oberfrankenstiftung der "OutdoorParc Frankenwald" an den drei Standorten Helmbrechts-Eisteich, Sportgelände FC Wüstenselbitz sowie Gletscher und Sportgelände Walberngrün aus dem Boden gestampft.

Zur Eröffnung machten sich die Verantwortlichen auf eine Tour von Standort zu Standort. Die erste Station auf der Tour war der Eisteich in Helmbrechts. Am Eisteich wurde schon in der Vergangenheit im Winter Eishockey gespielt, jetzt wurde aus ihm ein Ganzjahres-Freizeitobjekt. Im Sommer können die Sportler hier Basketball und Street- oder Inline-Hockey spielen. Eingeplant waren hier 100 000 Euro, verbaut wurden schließlich 87 000 Euro, verrät Pöhlmann.

Am Sportgelände des FCW auf dem Reusenberg erklärte Vorsitzender Robert Popp den Gästen, was hier alles geleistet worden ist. Neben dem Mehrzweckgebäude mit Umkleidekabinen, Sanitätsraum und Unterstellraum für das neue Mehrzweck-Quad ist auch ein in der gesamten Region einmaliger Mountainbikeparcours angelegt worden. Dieser wird von Sportlern aus ganz Bayern und darüber hinaus gelobt. "Viele Spitzenmountainbiker, die Bundesliga und Weltcup fahren, zählen die Wüstenselbitzer Strecke zu ihren Lieblingsstrecken", weiß Popp. Mehr als 80 Kinder zwischen vier und 15 Jahren treiben beim FCW Sport. Besonders viel reingehängt habe sich im Verein Jochen Grüner.

Für Bürgermeister Stefan Pöhlmann ist das Projekt ein Beweis dafür, wie leistungsfähig die beiden Vereine sind. "Aus ihnen sprudelt nur so die Leidenschaft für das Projekt." Pöhlmann erinnerte an die Anfänge des Projekts, wo man sich im Sportheim in Gösmes-Walberngrün getroffen habe. Die Antragsfrist für das Leader-Programm habe vor dem Auslaufen gestanden, es musste schnell gehen.

Nachdem die SG schon Erfahrungen mit dem Leader-Programm beim Errichten der Gletscher-Flutlichtanlage gesammelt hatte, sei dort auch die Idee mit dem "OutdoorParc" entstanden. Weil die Vereine mit dem Förder-Dschungel überfordert gewesen wären, habe sich die Stadt als Träger zur Verfügung gestellt. Alexandra Hüttner habe sich mit viel Engagement um die Fördermittel gekümmert.

Regierungspräsident Wilhelm Wenning sieht in der Region das "Schatzkästchen unseres Wintersports". Und Wintersport sei auch für den Tourismus gut. "Der Tourismus bringt Oberfranken in jedem Jahr zwei Milliarden Euro", deshalb sei er ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, erklärte der Regierungspräsident.

Landrat Dr. Oliver Bär dankte Dr. Landmann und Wenning dafür, dass die zugesagten Fördergelder auch geflossen sind. "Was hier qualitativ Hochwertiges entstanden ist, kann zu allen Jahreszeiten und bei jedem Wetter genutzt werden und ist dem Tourismus förderlich."

In Walberngrün begrüßen die eigentlichen Initiatoren des Projekts, Wilfried Vogel und Jürgen Gareis, die Gäste auf dem Sportgelände. Gareis erklärte, was mit dem Programm alles in Walberngrün entstanden ist. Neben einer Pistenraupe und der dazugehörigen Garage wurde die Flutlichtanlage erweitert, es wurden am Gletscher Lautsprecher und Webcams aufgestellt, ein Rodelhang mit Fangzaun und Winterwanderwege wurden angelegt. Weiter gehören zur Ausrüstung eine Laser-Schießanlage mit Zelt, eine Zeitmessanlage und ein Zielbogen.

Für den Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner waren die zwei Jahre "eine spannende Zeit und ein sehr schweres Unterfangen." Immer wieder sei vorher Wilfried Vogel im Landratsamt vorstellig geworden, um seine Ideen vorzutragen.

Aus den Vereinen sprudelt nur so die Begeisterung für das Projekt.

Bürgermeister Stefan Pöhlmann

Gut zu wissen

Ein Schüler hat den Helmbrechtser Bürgermeister Stefan Pöhlmann gefragt, warum Parc mit "c" und nicht mit "k" geschrieben wird. Selbst im Englischen würde Park mit "k" geschrieben. "Da habe ich mich erkundigt und erfahren, dass Parc von Parcours kommt." Jetzt hat nicht nur der Helmbrechtser Bürgermeister etwas dazu gelernt.

Zahlen: Gesamtleistung: 462 900 Euro; Mittel aus EU-Leader-Programm 233 188 Euro, Oberfrankenstiftung 115 600 Euro, Göbel-Stiftung 6000 Euro, Eigenmittel der Vereine je 15 000 Euro, Zuschüsse Landkreise je 21 500 Euro, Helmbrechts 35 300 Euro.

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