Mit einer Verbesserung der Lage hatten die Behörden gerechnet durch eine Abstufung der B 2 zwischen Gefell, Zollgrün und Schleiz zur Landesstraße 3002 nach dem sechsspurigen Ausbau der A 9. Man ging davon aus, dass der Schwerverkehr auf die Autobahn umgelenkt und der Durchgangsverkehr auf den Bundes- und Landesstraßen reduziert wird. Allerdings hat sich die Zahl der Fahrzeuge durch diese "freiwillige Autobahnlösung" nicht verringert. Nun müsse sie regulativ durchgesetzt werden, so die Bürgerinitiative. Einbezogen werden müssen dabei die Gemeinde Töpen und die Landkreise Hof und Saale Orla.
Aktuell laufen Untersuchungen zur Lärmbelastung und zur Ermittlung des Ziel- und Quellverkehrs. Damit soll Rechtssicherheit für eine Autobahnlösung geschaffen und die Verträglichkeitsanalyse ergänzt werden. Die Auswertung der Daten ist aber erst nach Abschluss der Baumaßnahmen auf der Autobahn im Bereich Schleiz möglich. Außerdem könnten auch erst nach Abschluss der Arbeiten mögliche Folgen einer Verkehrsverlagerung geprüft werden. Deshalb könne laut Thüringer Infrastruktur-Ministerium der Antrag der Bürgerinitiative auf die Sperrung noch nicht bewertet werden.
Für eine ganzheitliche Beurteilung der gesundheitlichen Belastungen forderte die Bürgerinitiative die Ermittlung von Daten der Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Erweiterungsinvestition der Spedition Dachser in Hof an der A 72 und die Neuansiedlung von Amazon in Hof und Gattendorf an der A 93. Mit diesen Investitionen würde sich der Gesamtverkehr und besonders der Schwerverkehr in der Region und in den jetzt schon betroffenen Orten Töpen, Juchhöh, Dobareuth, Gefell, Haidefeld und Zollgrün weiter erhöhen, befürchtet die Bürgerinitiative.
Auch in dieser Sache wurden die Abgeordneten aufgefordert, aktiv zu werden. Weiterhin forderte die Bürgerinitiative den Petitionsausschuss dazu auf, sie weiter am Petitionsverfahren und somit in Lösungs- und Entscheidungsprozesse der Verkehrsproblematik Gefell - Zollgrün einzubeziehen. Eine Entscheidung des Ausschusses wurde für die nächsten Tage zugesagt.