Hof Viele Fachkräfte verlassen die Baubranche

Der Mangel an Fachkräften könnte für Baufirmen bald zu einem ernsten Problem werden. Davor warnt die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und verweist in einer Pressemitteilung auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

 
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Demnach gibt es in den Bauberufen immer größere Schwierigkeiten, Personal für offene Stellen zu finden. Voriges Jahr blieben im Landkreis Hof 40 Stellen, in der Stadt Hof zwölf Stellen in der Branche länger als 90 Tage unbesetzt.

Ob es um den Bau von Wohnungen und Straßen oder die Sanierung von Brücken geht - viele Firmen arbeiten bereits am Limit, wie Gerald Nicklas, Bezirksvorsitzender der IG BAU Oberfranken mitteilt. "Um die Aufträge zu bewältigen, müssen sie jetzt in die Fachleute von morgen investieren", sagt er. Die Branche müsse dazu aber attraktiver werden. Das fange bei einer besseren Bezahlung an, teilt Nicklas mit. In der laufenden Tarifrunde für das Bauhauptgewerbe fordert die Gewerkschaft laut Mitteilung ein kräftiges Lohn-Plus. Außerdem soll aus Sicht der Gewerkschaft die lange, meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle entschädigt werden.

"Drei Jahre nach der Ausbildung haben im Schnitt zwei von drei Bauarbeitern ihre Branche verlassen", betont Nicklas. Auch das Betriebsklima spiele eine Rolle, Beschäftigte vermissten häufig Respekt und Anerkennung. Wie sehr der Fachkräftebedarf steigen könnte, zeigt eine Studie der Sozialkassen des Baugewerbes (Soka-Bau). Demnach dürften in den nächsten zehn Jahren bundesweit 150 000 Bau-Beschäftigte in Rente gehen. Das ist jeder sechste Arbeitnehmer in der Branche. red

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