Hof Volksfest: Deshalb lieben die Schausteller Hof

Bevor sie das letzte Wochenende auf dem Volksfest einläuten, treffen sich die Schausteller zum Frühschoppen. Ihr Fazit zu Hof: Hier ist es viel schöner als anderswo.

 
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Hof - Das Wochenende in der Saalestadt genießen sie alle noch. Danach geht es für den einen nach Landshut und für den anderen nach Regensburg, der nächste rollt bloß ein Stück weit bis Kronach, wieder ein anderer schickt seine Maschinen ins niedersächsische Vechta. Die Fest-Saison im Land ist in vollem Gang, die Terminkalender der Schausteller sind so voll wie ihre Dienstpläne: Welcher Mannschaftsteil wohin fährt, wer wo auf- und wer wo abbaut, wann ein neuer Platz bezogen und ein alter geräumt werden kann - um diese Fragen zu klären, braucht es ein gutes Stück weit Planung. Da hilft man im Familienbetrieb zusammen, wo es Hilfe braucht, da geht jeder seine Wege, wie sie eben anfallen. Umso herzlicher und jovialer geht es zu, wenn man dann mal beieinander sitzt. So wie am Freitag beim traditionellen Schausteller-Frühschoppen im Gasthof Falter in Hof. Allgemeines Fazit zum bisherigen Volksfest 2019: In Hof ist nicht alles heile Welt, aber vieles ein bisschen besser als anderswo.

Das Wochenende auf dem Volksfest

Samstag:

Festbetrieb ab 14 Uhr. Von 16 bis 18 Uhr spielt im Biergarten die Hofer Tanzbodenmusik. Ab 18.30 Uhr lässt Aischzeit die Hall’n-Wände wackeln.

Sonntag:

Um 11.30 Uhr laden die Festwirte und die Hofer Kirchen zum ökumenischen Festgottesdienst in der Hall‘n ein. Draußen im Biergarten geht es derweil zum Weißwurst-Frühschoppen.

Um 13 Uhr beginnt der dritte "Hofer Aufmucker" im Zelt, Anmeldungen sind bis 12.30 Uhr noch möglich.

Der reguläre Festbetrieb beginnt ebenfalls wie gewohnt um 14 Uhr. Im Biergarten spielt ab 16 Uhr Bernd Günther; in der Hall‘n startet bereits gegen 17.30 Uhr die Stadtkapelle Teuschnitz mit ihrem Abendprogramm. Gegen 22.30 Uhr beginnt mit dem Auszug der Bedienungen der letzte Programmpunkt des Hofer Volksfests 2019.

Stichwort Öffnungszeiten: Festbetrieb 14 bis 23 beziehungsweise 24 Uhr - das ist für viele der Schausteller der Optimalfall. Auf manchen Plätzen müsse man bereits in den Vormittagsstunden öffnen, obwohl das Publikum erst nachmittags komme; anderswo müssen abends um 21 Uhr, wenn oft der größte Andrang herrscht, schon wieder die Schotten dicht gemacht werden. "Wirklich super, dass die Stadt hier eine so eindeutige Linie fährt", finden die Schausteller.

Viel friedliches Feiern: Bis auf einen unschönen Vorfall mit einer größeren Gruppe Streithähne ist bislang nichts Nennenswertes vorgefallen auf dem Festgelände. "Darüber freue ich mich außerordentlich - es ist toll, dass wir wieder einmal nicht nur ein gutes, sondern auch ein friedliches Fest haben", sagte OB Dr. Harald Fichtner zu den Schaustellern. Das sei, auch wenn das Volksfest 2019 kein Rekord-Fest sei, was Besucher- oder Umsatzzahlen angehe, nicht hoch genug einzuschätzen.

Gute Ausgewogenheit: Da stimmte ihm Lorenz Kalb, Chef der Schausteller auf dem Platz, ganz unumwunden zu. Gern und oft lobt er die Hofer - Verwaltung, Mitglieder des städtischen Marktbeirats und Festwirte - für ihre umsichtigen Planungen und den großen Einsatz, den sie in Sachen Volksfest jedes Jahr aufs Neue beweisen. Einen Wunsch wollte er dennoch anbringen unter Kollegen: "Es wäre schön, wenn ihr nicht noch weiter wachsen würdet", sagte er in Richtung Hofer Festwirt Marcus Traub. Schließlich - und das gehört zu den Geheimnissen des Fests - sollten sich die Angebote "unten" und "oben" ergänzen, nicht gegenseitig ausstechen.

Die allgemeine Lage: Von den knapp 50 Akteuren, die am Freitag gemütlich beieinander saßen, ist er derjenige, der jedes Jahr am euphorischsten begrüßt wird: SPD-Landtagsabgeordneter Klaus Adelt. Er hat nicht nur wie üblich für genügend heiße Göttinger gesorgt - er ist seit Jahren auch einer der umtriebigsten Streiter für die Belange der Schausteller auf der größeren politischen Bühne. Bürokratie, Tüv-Normen oder Umweltthemen: Das Leben ist auch für die Schausteller nicht leichter geworden. Eine der großen Herausforderungen momentan: der Personalmangel. Je nach Betriebsgröße sind die Familienunternehmen oft mit 20 Angestellten unterwegs - und sie reihen sich ein in die lange Liste jener Branchen, die händeringend nach guten Mitarbeitern suchen. Umso schöner, dass sie sich mindestens in Hof auf eine Sache fest verlassen können.

Die Gäste: "Das ist schon schön in Hof: Sobald es Abend wird, ist der Platz voll - danach kannst du die Uhr stellen", sagt einer der Schausteller. So, wie viele von ihnen jedes Jahr wieder nach Hof kommen, so genießen sie auch die Treue der Besucher: Viele kennen sich, viele grüßen einander, halten ganz gezielt Ausschau nacheinander auf dem Festplatz. Gängige Verabschiedung also, und das nicht nur beim Schausteller-Frühschoppen: "Bis später auf dem Platz!"

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