Speierl kennt sich aus mit der Biologie des Wallers. Der riesige Fisch sei weder für den Menschen noch für Flora und Fauna gefährlich - er gehöre zum normalen Artenspektrum. "Seine Hauptnahrung ist Fisch. Aber auch Warmblüter wie Mäuse oder Wasservögel verschmäht er nicht", berichtet Speierl. Am Untreusee sei das bei dem aktuellen Bestand nicht problematisch. An kleineren Gewässern könne man jedoch beobachten, dass sie von Vogelarten zur Brut vermieden werden, wenn dort zu viele Waller lebten.
Thomas Speierl kann die Abscheu vieler Menschen vor dem Waller nicht nachvollziehen. "Es sind faszinierende Fische. Allein die neuronalen Leistungen, wie er seine Umwelt wahrnimmt, finde ich spannend." Anders als bei den meisten anderen Fischarten kümmerten sich die Wallermännchen um die Brutpflege.
Waller seien allgemein sehr anpassungsfähig. "Ein Waller verträgt Extrembedingungen , kommt beispielsweise mit wenig Sauerstoff aus." Welse kämen bei einem Sauerstoffgehalt von drei Milligramm pro Liter noch gut zurecht, bei Barschen und Forellen sei es das Doppelte, sechs Milligramm. Auch pH-Wert-Schwankungen, wie es sie in Badeseen oft gibt, verkraftet der robuste Fisch gut.
Mehr noch: Durch die Auswirkungen des Klimawandels werden die Tiere größer, da sie in den längeren warmen Phasen gut wachsen. "Darunter leiden aber andere Arten", bedauert Bursian. Ängstliche Badegästen kann er beruhigen: "Waller haben Angst vor Menschen. Eine Berührung ist sehr unwahrscheinlich."