Rehau Wasserknappheit hebt die Preise

Silke Meier
Wasserknappheit hebt die Preise Quelle: Unbekannt

Gelten werden die neuen Gebühren ab 2021. Auch der Betrieb von Freibad und Minigolfanlage steht im Rehauer Werksenat auf der Tagesordnung.

 
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Rehau - Im ersten Quartal des Jahres 2020 hat es wenig geregnet - was sich nun auch auf die Rehauer Wassergebühren auswirkt. Darüber informierte Stadtwerke-Leiter Ulrich Beckstein in seinem Zwischenbericht für das laufende Wirtschaftsjahr in der jüngsten Sitzung des Werksenats. Die Pegel der Tiefbrunnen seien niedrig. Deshalb hat die Kommune Wasser von der Gemeinde Regnitzlosau zukaufen müssen. Dafür sind zusätzliche Kosten angefallen. Die neuen Gebühren gelten ab dem 1. Januar 2021. Sie kommen auch durch die neue Verbundleitung zum Hochbehälter zustande. Genaue Zahlen gibt es hierfür noch nicht. Eine Berechnung soll der Stadtrat mit dem Wirtschaftsplan 2020 erhalten.

Stichwort Freibad

Saisonkarten, Familienkarten und Zehner-Karten stehen 2020 nicht zum Verkauf. Am 18. Juli kehrt das Bad wieder zu normalen Öffnungszeiten zurück: Es hat wieder durchgehend von 10 bis 19 Uhr geöffnet.


Der Baufortschritt der Verbundwasserleitung vom Hochbehälter II zur Übergabestelle nach Martinlamitz verläuft im Zeitplan. Die Kosten sind durch Ingenieurleistungen und Sonderingenieurleistungen sowie bedingt durch Auflagen der Deutschen Bahn um 40 000 Euro auf rund 2 040 000 Euro gestiegen. Die Ortsnetzleitung "Am Schild" zwischen Jean-Paul-Straße und dem Hochbehälter I wird erneuert. Das Auswechseln der Ortsnetzleitung Goethestraße ab Breitscheidstraße zur Bahnhofstraße hat Anfang Juli begonnen.

Die Wasserabgabe in die Ortsnetze betrug im ersten Halbjahr 2020, abgelesen am 30. Juni, 316 000 Kubikmeter. Auf das Kalenderjahr hochgerechnet würde die Gesamteinspeisung 637 000 Kubikmeter ergeben. Rechnerisch gehe man von 17 Prozent Netzverlust aus, sodass in der Summe 526 000 Kubikmeter verkauft werden würden. Die geplanten Gebühreneinnahmen in Höhe 900 000 Euro können laut Vortrag mindestens erreicht werden.

Auf dem Betriebsgelände der Bahnhofstraße errichten die Stadtwerke im zweiten Halbjahr vier Fertiggaragen, die an Betriebsführer vermietet werden. In der Weidenstraße wird das Ortsnetz erweitert.

Die Freibadsaison hat nach Beschluss des Stadtrates am 27. Juni unter Auflagen und Einschränkungen begonnen. Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen erledigt das Team im laufenden Badebetrieb. Die Stadtwerke rechnen mit deutlich niedrigeren Besucherzahlen als im Vorjahr. Zusätzliche Kosten, die durch den Sonderbetrieb entstehen, seien nicht durch die Betriebsführungspauschale gedeckt. Anzahl und Disziplin der Besucher sowie die weitere Entwicklung der staatlichen Vorgaben seien für die Höhe der Zusatzkosten entscheidend. Das endgültige Defizit muss die Stadt Rehau im Jahr 2022 an die Stadtwerke bezahlen. Die Außenwandsanierung im Freibad ist abgeschlossen. Der Kiosk hat einen Sonnenschutz und die Boulebahn einen Mülleimer bekommen.

Auch die Besucherzahl der Minigolfanlage dürfte in diesem Jahr zurückgegangen sein. Abgerechnet wird am Saisonende. Die Verluste aus dem Betrieb des Freibades und der Minigolfanlage im Jahr 2018 gleicht die Stadt Rehau, wie im Wirtschaftsplan vorgesehen, in Höhe von 246 129 Euro aus.

Einstimmig fasste das Gremium den Beschluss, überplanmäßige Ausgaben in Höhe von 11 141 Euro für die Erneuerung des Pumpwerks Haager Holz zu genehmigen. Grund für die deutlich höheren Kosten sei die Entscheidung während der Baumaßnahme, den alten Membrankessel durch einen neuen zu ersetzen und in die Anlage einzubinden. Nachdem der tatsächliche Zustand klar geworden war, erschien es nicht sinnvoll, den Kessel weiter zu verwenden. Um die Wasserversorgung in Faßmannsreuth zu sichern, waren größere Änderungen am Schaltschrank und an der Steuerung der Anlage notwendig.

Beckstein bedauert, dass die Maßnahme anders geplant wurde, als sie letztendlich ausgeführt wird. Zwar ist der Grund für die höheren Kosten kein Planungsfehler und die Endsumme wäre mit dem Beschluss der höheren Kosten gleich - aber wären alle Tatsachen von Anfang an bekannt gewesen, hätten die Stadtwerke sicherer wirtschaften können.

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