Die FWO beliefert etwa 20 Prozent der oberfränkischen Gemeinden. Neben den kreisfreien Städten Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof sind insgesamt 63 kommunale Gemeinden, Städte oder Zweckverbände Abnehmer der Talsperre. Diese verteilen in ihren Ortsnetzen das Trinkwasser weiter bis zum Endkunden in private Haushalte und Gewerbebetriebe. In Hof deckt die FWO etwa 25 Prozent des Wasserbedarfs ab. "Drei Viertel unseres Trinkwassers bekommen wir aus eigenen Anlagen im Quellgebiet Konradsreuth und dem Weißenstädter Becken", sagt Stefanie Köppel.
Markus Rauh, Verbandsdirektor der FWO, beziffert den Mehrverbrauch an Trinkwasser im Sommer 2015 auf etwa zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Auf das gesamte Jahr bezogen liegt die erhöhte Abgabemenge bei fünf Prozent", relativiert Rauh. Mit 1,13 Millionen Kubikmeter Trinkwasser verzeichnete das Wasserwerk im August die dritthöchste Abgabemenge überhaupt. "In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass es für unsere Kunden ausreichend Wasser gibt." Das steht für die FWO aus drei verschiedenen Ressourcen zur Verfügung.
Neben der Talsperre sind dies die Verbundleitung aus dem Raum Nürnberg/Erlangen, mit der Wasser vor allem nach Bamberg transportiert wird, sowie die Einspeisung von den Stadtwerken Kulmbach im Pumpwerk See im Landkreis Kulmbach. Von dort wird das Wasser nach Bayreuth gepumpt. "Hier haben wir ausreichend Reserven, denn den rund 14 Millionen Kubikmetern Wasser, die wir im Jahr abgeben, stehen 21 Millionen Kubikmeter Bestand gegenüber", sagt Markus Rauh. Auf den Pro-Kopf-Verbrauch eingehend, verweist Rauh auf Zahlen des Verbands der bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW), die den Tagesbedarf pro Kopf auf 143 Liter beziffert.
Mit Blick auf den Sommer 2015 bezeichnet Markus Rauh den 7. August als Rekordtag: "An diesem Tag haben wir mit mehr als 53 000 Kubikmetern sogar den Höchstwert aus dem Rekordsommerjahr 2003 überschritten." Dennoch habe es zu keiner Zeit einen Engpass für FWO-Nutzer gegeben. "Einschränkungen sind nach meiner Überzeugung nur in Bereichen zu erwarten, wo die Wasserversorgung hauptsächlich auf Quellen basiert", erinnert der Verbandsdirektor an die Wasserversorgungsbilanz Oberfranken, die auf rund 650 Quellen, hauptsächlich in Fichtelgebirge und Frankenwald, verweist.
Für unsere Kunden gibt es ausreichend Wasser. Wir haben genügend Reserven. Markus Rauh,
FWO-Verbandsdirektor
Die Talsperre ist zurzeit zu 75 Prozent gefüllt, das sind 14,5 Millionen Kubikmeter. Dr. Matthias Schrepfermann,
Wasserwirtschaftsamt Kronach
Drei Viertel unseres Wassers bekommen wir aus eigenen Anlagen. Stefanie Köppel,
Stadtwerke Hof