Hof Zoo-Einbruch hat Folgen

Durch das Fenster im Büro des Zoos sind die Einbrecher eingestiegen. Zoo-Leiter Eugen Fischer ist sich sicher, dass die Täter sich auskannten. Foto: Ertel

Nachdem Unbekannte 8500 Euro gestohlen haben, steht eine Frage im Fokus: Warum lagert der Hofer Zoo so viel

 
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Hof - Als Eugen Fischer am vergangenen Montagmorgen kurz vor 7 Uhr sein Büro betritt, merkt er sofort, dass etwas nicht stimmt: Im Zimmer ist es eisig kalt. Dann erblickt er den Schlamassel: Das Fenster ist ausgehebelt, der Inhalt der Tresore liegt auf dem Tresen. Leere Kassetten. Die Einnahmen eines ganzen Wochenendes, 8500 Euro, sind weg (wir berichteten). Schock. Der Zoo-Chef informiert die Mitarbeiter und alarmiert die Polizei. Sie schickt die Spurensicherung. Doch Hinweise auf die Täter gibt es nicht. Die einzigen Zeugen bis jetzt: die Esel und die Schildkröte Friedrich, die den Einbruch aus nächster Nähe beobachtet haben müssen. "Aber die sagen uns ja nichts," scherzt Fischer bitter.

Der Zooleiter zeigt auf die Spuren des Einbruchs am kaputten Fenster. Er ist sich sicher: Da waren Täter am Werk, die sich genau auskannten. Sie wussten, wo die Tresore sich befinden und haben deshalb - außer dem Fenster - keinen Schaden, keine Unordnung angerichtet. Dazu, wie es den Tätern gelang, den Tresor zu öffnen, geben Fischer, wie auch die Polizei, keine Auskunft - aus ermittlungstaktischen Gründen.

Das Fenster, durch das die Einbrecher eingestiegen sind - es waren laut den ersten Erkenntnissen der Polizei zwei - ist mit einer Spanplatte vernagelt. Das neue Fenster hat Fischer bereits bestellt. Die Kosten: 700 Euro. "Das kann zwar nicht vor weiteren Einbrüchen bewahren, aber es ist sicherer als das alte."

Der Verlust schmerzt und wirft den Zoo finanziell zurück. "Nach der Unterstützung aus der Bevölkerung, der Stiftung und seitens der Stadt in den vergangenen Monaten waren wir auf einem guten Weg. Und jetzt das." Der Zoo sei finanziell ganz gut aufgestellt gewesen und hätte erst im November wieder Geld von der Stadt gebraucht. Jetzt muss Fischer das Geld schon eher holen, um die Löhne, die Rechnungen und die laufenden Kosten zu bezahlen. Deshalb ist er sehr verärgert: "Die Einbrecher haben die Tiere und die Besucher des Zoos bestohlen. Das ist eine Schweinerei!"

Derweil diskutieren die Hofer, warum der Zoo so viel Geld im Tresor lagert. "Das ist nicht ungewöhnlich", sagt Fischer und erklärt das Prozedere: Die Einnahmen des Wochenendes wirft die Kassenkraft am Abend in einen Schlitz im Tresor ein. Am Montagmorgen entnimmt der Zooleiter das Geld, zählt es, trägt die Werte in die Statistik ein und bringt das Geld zur Bank. Außergewöhnlich war nur der Besucheransturm an dem Wochenende 15. und 16. Oktober, der dem Zoo so hohe Einnahmen bescherte. In den Sommermonaten seien solche Einnahmen über ein Wochenende relativ häufig.

An vielen Tagen seien die Einnahmen dagegen gering. "Wegen 100 Euro gehe ich nicht zur Bank", sagt Fischer. Meist warte er, bis etwa 2000 Euro zusammenkämen. Nach dieser schlimmen Erfahrung will es Fischer aber anders machen: "So viel Geld werden wir im Zoo nicht mehr aufbewahren." Er hofft, dass die Täter gefasst werden. Aber für wahrscheinlich hält er es nicht.

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