Wie er im Gespräch mit der Frankenpost kurz vor der Sitzung sagt, verlässt er Hof mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Doch mit 43 kann man schon noch mal einen neuen Lebensabschnitt beginnen." Jörg Mielentz hat mehr als ein Jahrzehnt die Hofer SPD geprägt - als Landtagskandidat, als Vorsitzender, als Stadtrat. "Die Kandidatur sticht heraus", betont er. Denkbar knapp setzte er sich 2008 gegen Werner Pfeifer durch. Denkbar knapp verpasste er letztlich den Einzug in den Landtag. Wäre die Geschichte der SPD im Hofer Land anders verlaufen, hätte er damals das Mandat errungen? Gäbe es dann heute einen Landtagsabgeordneten Klaus Adelt? "Es ist müßig, über das ,Was wäre, wenn‘ zu diskutieren", meint Jörg Mielentz. An der großen Politik war er dennoch 15 Jahre hautnah dran - als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Petra Ernstberger. In dieser Zeit hat er Charakterköpfe wie Müntefering und Gabriel kennen und schätzen gelernt. Auch dem Altkanzler Gerhard Schröder, der heute in seiner Partei oft kritisch gesehen wird, gewinnt Mielentz, der seit 2006 in Hof lebte, viel Positives ab: "Wie wir heute wirtschaftlich dastehen, das ist auch seine Leistung."