Unfälle kommen immer wieder vor. Wie lassen sie sich verhindern? Der Polizei ist es nicht möglich, an jeder Straße zu stehen und zu kontrollieren. "Wir können nicht überall sein", sagt Cathrin Hänsel. Sie appelliert an die Vernunft. Eltern sollten dringend darauf achten, dass ihre Kinder sicher unterwegs sind. Und sie sollten als gutes Vorbild daran denken, sich selbst gut auszustatten.
Es sei schon bemerkenswert, wie wenig Wert manche Fußgänger auf die Eigensicherung legen. Beispielsweise sind Hundehalter bei Dunkelheit unterwegs, die ihrem Vierbeiner ein auffallend leuchtendes Halsband umgelegt haben, damit ihm nichts zustößt. Sie selbst sind allerdings dunkel gekleidet und erst auszumachen, wenn sie im vollen Lichtkegel des Autoscheinwerfers stehen.
Cathrin Hänsel berichtet von anderen Fällen auf Landstraßen. "Weil die Feldwege derzeit matschig sind, gehen die Fußgänger lieber auf der Straße." Wenn dann womöglich in einer schlecht einsehbaren Kurve ein Mensch auf der Fahrbahn steht, hat der Autofahrer schlechte Chancen, noch zu reagieren. Zumal außerorts höhere Geschwindigkeiten üblich sind.
Aber auch in der Stadt ist es bei dieser Witterung für alle Verkehrsteilnehmer schwierig. Aktuell gibt es in Kulmbach noch keine besondere Häufung von Unfällen, die auf schlechte Sichtbarkeit zurückzuführen sind. Die Polizei will aber nicht so lange warten, bis etwas passiert ist, sondern frühzeitig warnen und Präventionsarbeit leisten.
Bei dem trüben Wetter fallen auch tagsüber die Fußgänger und Radfahrer nicht gut auf. "Sie verschwimmen mit dem Hintergrund, wenn sie sich vom Beton und Asphalt nicht gut abheben", erklärt Cathrin Hänsel. Die Verkehrserzieherin empfiehlt helle Kleidung und knallige Farben. Reflektoren seien sinnvoller als eine Taschenlampe, weil die Lichtquelle für den Autofahrer womöglich nicht gut einschätzbar ist.
Jugendliche zeigen sich nicht immer einsichtig. Manche argumentieren, dass bei ihrem speziellen Fahrrad keine Lichter vorgesehen sind. Dass sie dann auch nicht am Straßenverkehr teilnehmen dürfen, ignorieren sie.
Die Polizei gibt an den Schulen Tipps, wie das Rad auszustatten ist. "Wenn wir Mängel feststellen, dann geben wir den Kindern und Jugendlichen Zettel für die Eltern mit, damit sie die Mängel beheben", sagt Cathrin Hänsel.
Fahrräder müssen vorn einen weißen Reflektor und hinten einen roten haben. Auch die Pedale und Speichen brauchen Reflektoren. Außerdem sind Vorder- und Rücklicht vorgeschrieben. Ob es mit einem Dynamo betrieben wird oder als Stecklicht mit Batterie, spielt keine Rolle. "Hauptsache es leuchtet hell", sagt die Polizistin. Sie und ihre Kollegen wollen in den kommenden Wochen verstärkt auf das Problem hinweisen und hoffen, dass den schwächsten Verkehrsteilnehmern, den Fußgängern und Radfahrern, endlich ein Licht aufgeht.